13.
Weil aber die Apostel samt ihren Schülern so lehrten, wie die Kirche predigte, und weil sie, so lehrend, auch vollkommen gewesen sind, darum wurden sie auch zur Vollkommenheit berufen. So lehrte auch Stephanus; und als er noch auf Erden weilte, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesum zur Rechten und sprach: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen“1 . So sprach er und wurde gesteinigt und erfüllte die vollkommene Lehre, indem er in allem dem Lehrmeister des Martyriums nachahmte, und für die, welche ihn töteten, sprach er betend: „Herr, rechne ihnen dies nicht zur Sünde an!“2 . Ebenso waren die vollkommen, S. 260welche nur ein und denselben Gott, der vom Anfang bis zum Ende in mancherlei Ordnungen dem menschlichen Geschlechte beistand, kannten. So sagt der Prophet Oseas: „Ich habe die Gesichte erfüllt und in den Händen der Propheten mich abgebildet“3 . Die also bis zum Tode ihre Seelen hingaben wegen des Evangeliums Christi, die haben ganz gewiß nach der hergebrachten Meinung der Menschen gesprochen, denn sonst hätten sie nicht zu leiden brauchen. Weil sie aber denen entgegentraten, die mit der Wahrheit nicht übereinstimmten, darum mußten sie leiden. Offenbar also verließen sie nicht die Wahrheit, sondern verkündeten sie mit allem Freimut den Juden und Griechen: den Juden, daß derselbe Jesus, der von ihnen gekreuzigt wurde, der Sohn Gottes ist, der Richter über die Lebendigen und die Toten, und daß er vom Vater die ewige Königsherrschaft über Israel empfangen hat, wie wir bereits darlegten; den Griechen aber verkündeten sie, daß es nur einen Gott gibt, der alles gemacht hat, und daß dessen Sohn Jesus Christus ist.
