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S. 186 1. Betrachte aber, wenn du willst, die Wohltat Gottes ein wenig von Anfang an! Solange der erste Mensch ungebunden im Paradies spielte, war er noch ein Kind Gottes; als er aber der Lust erlag [als Schlange wird sinnbildlich die Lust bezeichnet,1 da sie auf dem Bauche kriecht, ein an die Erde gebundenes Übel ist und sich nur um Stoffliches kümmert] und sich von seinen Begierden verführen ließ, wurde das Kind in seinem Ungehorsam zum Mann; und da er seinem Vater nicht gehorcht hatte, schämte er sich vor Gott. Welche Macht hatte die Lust! Der Mensch, der wegen seiner Einfalt frei gewesen war, wurde als in Sünden gefesselt erfunden.
2. Von seinen Fesseln wollte der Herr ihn wieder lösen, und selbst an das Fleisch gebunden [dies ist ein göttliches Geheimnis],2 überwältigte er die Schlange und unterwarf den gewaltigen Herrscher, den Tod, und, was das Wunderbarste ist, eben jenen Menschen, der infolge der Lust in die Irre gegangen, der an das Verderben gefesselt war, zeigte er als befreit durch seine ausgebreiteten Hände.
3. O geheimnisvolles Wunder! Hingesunken ist der Herr, auferstanden der Mensch, und der aus dem Paradiese Vertriebene erlangt für seinen Gehorsam einen noch größeren Lohn, den Himmel.
