7.
Frage: Wie können die beiden Faktoren, die Gnade und die Sünde, im Herzen sein?
Antwort: Befindet sich außerhalb eines ehernen Gefäßes Feuer und legst du Holz nach, siehe, so wird es glühend, und was innen im Gefäße ist, kocht und siedet, während das Feuer außen brennt. Ist man aber nachlässig und legt kein Holz nach, so wird das Feuer nach und nach schwächer und erlischt beinahe. So ist auch die Gnade, das himmlische Feuer, in deinem Innern. Betest du nun und richtest du deine Gedanken auf die Liebe Christi, siehe, da legst du Holz hinzu, es werden deine Gedanken Feuer und ins Gottverlangen getaucht. Zieht sich auch der Geist, der ja außer dir existiert, zurück, S. 301 so ist er gleichwohl in dir und zeigt sich auch außer dir. Wird aber jemand nachlässig, gibt er sich nur ein wenig weltlichen Dingen und Zerstreuungen hin, so kommt von neuem die Bosheit, dringt in die Seele ein und fängt an, den ganzen Menschen zu bedrängen. Da erinnert sich die Seele wieder der früheren [erquickenden] Ruhe, sie gerät allmählich1 in Bedrängnis und leidet unaufhörlich Qual.
Lies: καὶ ἄρχεται [kai archetei]. ↩
