6. Sie ist in steter Gefahr der Befleckung mit heidnischer Ausgelassenheit und Götzendienst.
Die Dienerin Gottes hält sich auf bei fremden Hausgöttern und unter ihnen1; sie wird bei allen vorkommenden, den Dämonen erwiesenen Ehrenbezeigungen, allen Festlichkeiten der Landesfürsten, beim Jahresbeginn und Monatsanfang durch den Dunst des Weihrauchs belästigt. Sie tritt aus einer mit Lorbeer und Laternen behängten Tür, wie aus einem neu errichteten Standquartier öffentlicher Unzucht, sie sitzt mit ihrem Ehemann häufig bei Schmausereien zu Tisch, häufig auch in den Garküchen, auch wird sie manchmal ruchlosen Menschen aufwarten, da sie früher gewohnt war, den S. 81Heiligen aufzuwarten. Wird sie darin, dass sie denjenigen zu Dienst sein muss, welche von ihr gerichtet werden sollen, nicht ein Vorzeichen ihrer Verwerfung erblicken? Aus wessen Hand wird sie etwas erwarten? Aus wessen Becher wird sie mittrinken? Was wird ihr Mann ihr, oder was wird sie ihrem Manne vorsingen? Fürwahr, sie wird ein Stück von der Bühne zu hören bekommen, etwas aus dem Wirtshause, aus der Kneipe! Wo bleibt das Andenken an Gott, wo die Anrufung Christi? Wo die Belebung des Glaubens durch Einlegung der Schriftlesung? Wo die Erfrischung des Geistes? Wo der heilige Segen2? Alles trägt hier das Gepräge der Fremdheit, der Ungehörigkeit, der Verdammnis und ist zur Schädigung des Seelenheils von dem bösen Feinde angestiftet.
