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Es weist auch die Natur der Vierfüßer Züge auf, die uns das prophetische [Schrift] Wort zur Nachahmung ans Herz legt. So sollen wir uns nach ihrem Beispiel vor Müßiggang hüten, durch die Schmächtigkeit oder Schwächlichkeit des Leibes nicht im Tugendstreben beirren, durch die Größe solches Vorhabens nicht abschrecken lassen. Schmächtig ist die Ameise und doch wagt sie sich an Dinge, die ihre Kräfte übersteigen. Nicht Dienstbarkeit zwingt sie zur Arbeit, sondern S. 244 freiwillig nimmt sie sich vor, sich vorzusehen und die nötigen Nahrungsmittel für die Zukunft sich vorauszubeschaffen. Zur Nachahmung ihrer Arbeitsamkeit mahnt darum die Schrift mit den Worten: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, und ahme ihre Wege nach und sei weiser denn sie“. Sie treibt keinen Feldbau, hat niemand, der sie antreiben könnte, steht unter keines Herrn Gewalt und doch, wie sorgt sie für Nahrung vor, indem sie von deiner Hände Arbeit sich Erntevorrat zurücklegt! Und während du vielfach in Not lebst, darbt sie nicht. Keine Scheunen sind ihr verschlossen, keine Speicher unzugänglich, keine Vorräte unantastbar. Der Wächter sieht es und wagt es nicht, die Entwendungen hintanzuhalten, der Besitzer merkt seine Benachteiligungen und schreitet nicht ein. In Schwarzem Zug wird die Beute durchs Freie fortgeschleppt. Es wimmeln die Wege von der daherziehenden Karawane. Die großen Körner, die der kleine Rüssel nicht fassen kann. werden auf den Schultern fortgeschafft. Das sieht der Herr der Ernte und er würde sich schämen, der liebevollen Erwerbstätigkeit so kargen Ertrag vorzuenthalten.
