26.
Die Natur [eines Tieres] besitzt von Haus aus ihre eigentümlichen Gepflogenheiten und Instinkte. Kaum brechen beim kleinen Jungen die ersten Zähne hervor, und schon weiß es diese seine Waffen zu gebrauchen. Noch hat der junge Löwe keine Zähne, und als ob er sie hätte, sucht er sich mit seinem Rachen zu rächen. Noch trägt der Hirsch kein Geweih und dennoch plänkelt er bereits mit seiner Stirne und dräuet mit den Waffen daran, bevor er sie erprobte. Der Wolf nimmt dem Menschen, wenn er ihm mit seinem Anblick zuvorkommt, die Sprache und spottet gleichsam seiner als Sieger über die geraubte Sprache. Derselbe Wolf S. 253 legt, wenn er sich zuvor von dessen Blick getroffen fühlt, die Wildheit ab und kann nicht mehr laufen. Der Löwe fürchtet sich vor dem Hahn, insbesondere dem weißen. Die verwundete Ziege sucht Distanz auf und entfernt damit die Geschosse aus der Wunde. Auch die Tiere kennen ihre Heilmittel. Der kranke Löwe fahndet nach einem Affen, um ihn zu verschlingen und so zu gesunden. Der Leopard schlürft das Blut der wilden Ziege ein und tut so dem fortschreitenden Siechtume Einhalt. Jedes kranke Tier findet mit einem Schluck Hundeblut Genesung. Der kranke Bär vertilgt Ameisen, der Hirsch kaut junge Olivenzweige.
