1. Große Dinge erfordern eine lange und genaue Prüfung.
Zosimus (sendet) dem Aurelius und allen in Africa eingesetzten Bischöfen, den geliebtesten Brüdern, Gruß im Herrn.
Große Dinge verlangen ein großes Gewicht der Untersuchung, damit die Schwere des Gerichtes nicht leichter sei als die Angelegenheiten selbst, welche behandelt werden. Hiezu kommt das Ansehen des apostolischen Stuhles, welchem zu Ehren des seligsten Petrus die Verordnungen der Väter eine gewisse besondere Verehrung (zu erweisen) bestimmten. Deßhalb muß man bitten und unablässig bitten, daß durch die stete Gnade und den immerwährenden Beistand Gottes aus dieser Ouelle der Friede des Glaubens und der katholischen Gemeinschaft ohne alle Verdunklung über die ganze Erde sich ausbreite. Denn die Liebe, welche, S. 236 wie geschrieben steht, 1 Gott ist, erfreut sich eines vollen Übermaßes der Fülle, da, wenn Etwas Argwohn erweckt, die Absicht der Gesinnung durch eine sorgfältige in die Länge gezogene Untersuchung oder durch Besserung berichtigt wird. 2
I. Joh. 4, 8. ↩
Die ganze corrupte Stelle lautet bei Coustant: cum si quid vel suspicionis habuerit, fidei intentione sollicita vel in longum perducta contentio aut emendatione corrigitur; die von Garnerius und Coustant vorgeschlagenen Varianten sind eben nur vermuthungen; der Sinn ist: so oft eiue Untersuchung nothwendig ist, solI man nach dem Beispiele der unerschöpflichen Liebe Gottes die Sache vielmehr durch Langmuth und Sanftmuth zu begleichen und zu verbessern suchen, als durch ein strenges und vorschnelles Aburtheilen gänzlich verderben. ↩
