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So wurde nun der Herr der Willkür der Wütenden preisgegeben. Um seine königliche Würde zu verhöhnen, ließ man ihn selber das Werkzeug seines Todes tragen, so daß in Erfüllung ging, was der Prophet Isaias im voraus geschaut hatte, wenn er sagt: „Siehe, ein Kind ist uns geboren, und ein Sohn ist uns geschenkt, dessen Herrschaft auf seinen Schultern ruht “1 . Als nun der Herr das Kreuzesholz auf sich lud, das er in den Szepter seiner Macht verwandeln wollte, war dies in den Augen der Gottlosen ein großer Schimpf. Den Gläubigen dagegen offenbarte sich darin ein großes Geheimnis: Trug doch der ruhmreiche Überwinder des Satans und der starke Bezwinger der feindlichen Mächte das herrliche Siegeszeichen seines Triumphes. Legte er doch auf seine mit unerschütterlicher Geduld gerüsteten Schultern das Zeichen des Heils, das für alle Reiche der Erde ein Gegenstand der Verehrung werden sollte. Durch dieses Bild seines Leidens wollte der Herr gewissermaßen schon damals seine Nachahmer stärken und ihnen zurufen: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert“2 .
