3.
Es folgt dann weiter: Der Prophet sagt: „Und meine Augen sind nicht erhoben.“1 Bei den Augen ist die Sache noch bedenklicher. Die Überhebung des Herzens berührt nur wenige, die Überhebung der Augen aber alle. Was von ihnen Johannes seinen Schülern predigt, ist ja allen geläufig. „Liebet nicht die Welt„, sagt er, „noch das, was in der Welt ist.“ Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, ist Begierlichkeit des Fleisches und Begierlichkeit der Augen und Hoffart der Welt.“2 Die Augen sind es, auf deren Anregung alles geplant, unter deren Führung alles in Angriff genommen, unter deren Hilfe alles vollendet wird, was in der Welt tagtäglich durch Sinnlichkeit, Ehrgeiz, Habsucht zu leidenschaftlichem Ausbruch kommt. Es ist deshalb beides nichtig: Die Überhebung des Herzens erntet keine Früchte, die Über hebung der Augen, die sich vom einen zum andern immer höher richtet, verliert durch ihre flüchtige Unbeständig keit alles, was sie sieht.
