Traduction
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Über den Götzendienst (BKV)
18. Amtliche Trachten und Abzeichen haben zuweilen etwas Götzendienerisches an sich.
Nun wäre über den Schmuck an sich und das äußere Gepränge, welches mit den Ehrenstellen verbunden ist, zu handeln. Jeder hat seine eigene Kleidung, sowohl für den häuslichen Gebrauch, als auch bei den Ehrenstellen und den Würden. Also waren vormals bei den Ägyptern und Babyloniern der Purpur und der goldene Halsschmuck in derselben Weise Abzeichen der Würde, wie jetzt die mit Purpur gestreifte, die ganz purpurne oder gestickte Toga und die goldenen Kronen der Priester in den Provinzen, aber nicht in derselben Weise. Denn sie wurden lediglich als ehrende Auszeichnung denen verliehen, welche des nähern Umgangs mit den Königen gewürdigt wurden. Daher hießen die Betreffenden: Bepurpurte des Königs, von ihrem Purpur, wie bei uns die Kandidaten so heißen von der weißen Toga. Aber dieses äußere Gepränge legte keine Verpflichtungen zu Priesterdiensten oder gegen Idole auf. Denn wenn dem so gewesen wäre, so würden gewiss Männer von solcher Heiligkeit und Standhaftigkeit solche Kleider als befleckt abgewiesen haben, und es wäre gleich an den Tag getreten, dass Daniel nicht den Idolen diene und weder Bei noch den Drachen verehre, was später wirklich klar wurde. Der einfache Purpur war bei den Barbaren auch nicht einmal Abzeichen einer Würde, sondern der freien Geburt, Denn so gut wie Joseph, der ein Sklave gewesen war, und Daniel, der durch Kriegsgefangenschaft seine Standesrechte S. 166verloren hatte, durch das Gewand des dortigen freien Standes das Bürgerrecht von Babylon und Ägypten erlangt haben, so kann auch bei uns der Christ, wenn es notwendig ist, seinen Knaben die gestreifte Toga (toga praetexta) sowie den Mädchen die Stola gestatten, als Zeichen der Abkunft, nicht der politischen Stellung; der Familie, nicht eines Ehrenamtes; des Ranges, nicht der Religion. Im übrigen aber sind der Purpur und die sonstigen Abzeichen von Würden und Ämtern der den letztern anhaftenden Idololatrie von Anfang an geweiht und tragen den Schandfleck ihrer Unheiligkeit an sich, zumal da die Götzenbilder selbst mit gestreiften, gestickten und breitgestreiften Togen bekleidet und ihnen auch Fasces und Stäbe vorgetragen werden. Und mit Recht. Denn die Dämonen sind die Obrigkeiten der Heidenwelt; sie führen als Abzeichen dafür, dass sie einer Genossenschaft angehören, Fasces und Purpur. Was wirst du also gewonnen haben, wenn du dich ihres Gepränges zwar bedienst, ihre Werke jedoch nicht ausübst? Niemand kann in der Gesellschaft von Unreinem als ein Reiner gelten. Wenn du einen an sich schmutzigen Kittel anziehst, so kann es sein, dass derselbe durch dich vielleicht nicht mehr beschmutzt wird, aber du wirst auch durch ihn nicht rein werden. Was dann die Sophistereien mit Joseph und Daniel angeht, so wisse, dass man altes und neues, rohes und verfeinertes, angefangenes und vollendetes, knechtisches und freies nicht immer in Vergleich zu einander stellen kann. Jene waren nämlich auch ihrer Stellung nach Sklaven, du aber bist niemandes Sklave, als nur ein Sklave Christi, der dich aus der Gefangenschaft der Welt befreit hat, und wirst nach der Art und Weise deines Herrn handeln müssen.
Jener, der Herr, wandelte in Demut und Unscheinbarkeit einher, unstet in Hinsicht der Wohnung -- „denn des Menschen Sohn", heißt es, „hatte nicht, wohin er sein Haupt lege"1, in schmuckloser Kleidung, denn sonst hätte er nicht gesagt: „Siehe, die sich weichlich S. 167kleiden, sind in den Palästen der Fürsten"2 -- , endlich von Antlitz und Aussehen unansehnlich, wie auch Isaias vorhergesagt hatte3. Wenn er fernerhin weder eine Macht noch ein Recht, nicht einmal über die Seinigen, ausübte, sondern ihnen niedrige Dienste leistete, wenn er sich endlich, obwohl seines Königtums bewusst, weigerte, König zu werden, so gab er den Seinigen ein vollkommenes Vorbild, gegen allen Stolz und alles Gepränge sowohl der Würde als der Macht unempfindlich zu sein. Wer hätte sich dessen mehr bedienen sollen als der Sohn Gottes? -- Wieviele und was für Fasces hätten ihm das Geleite gegeben, was für ein Purpur hätte nicht auf seinen Schultern erglänzt, wieviel Gold von seinem Haupte gestrahlt, wenn er nicht zu verstehen gegeben hätte, dass weltliche Herrlichkeit ihm und den Seinigen fremd sei!? Er hat also, was er nicht begehrte, verschmäht; was er verschmähte, verurteilt; was er verurteilte, der Pracht des Teufels beigezählt. Denn er kann diese Dinge nur verdammt haben, weil sie nicht sein sind; was aber nicht Gottes ist, kann niemand anders angehören als dem Teufel. Wenn du die Pracht des Teufels abgeschworen hast, so wisse, es ist Idololatrie, wenn du etwas davon anrührst. Auch der Umstand schon, dass die Machthaber und Würdenträger der Heidenwelt es sind, durch welche gegen die Diener Gottes Todesstrafen beschlossen werden und die Kenntnis der den Gottlosen bereiteten Strafen unbekannt bleibt, sollte dich daran erinnern, dass sie alle nicht nur nicht von Gott kommen, sondern ihm widerstreben. Aber auch deine Geburt und dein Besitztum machen dir hinsichtlich der Idololatrie Beschwerden, Um ihnen zu entgehen, kann es dir an Auswegen nicht fehlen, und wenn sie fehlen sollten, so bleibt dir doch das eine übrig, dass du, wenn auch nicht auf Erden, so doch im Himmel eine um so glückseligere Magistratsperson werden wirst4.
Edition
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De Idololatria
XVIII.
[1] Iam uero de solo suggestu et apparatu honoris retractandum. Proprius habitus uniuscuiusque est tam ad usum quotidianum quam ad honorem et dignitatem. Igitur purpura illa et aurum ceruicis ornamentum eodem more apud Aegyptios et Babylonios insignia erant dignitatis, quo more nunc praetextae uel trabeae uel palmatae et coronae aureae sacerdotum prouincialium, sed non eadem condicione. [2] Tantum enim honoris nomine conferebantur iis, qui familiaritatem regum merebantur. Vnde et purpurati regum uocabantur a purpura, sicut apud nos a toga candida candidati, sed non ut suggestus ille sacerdotiis quoque aut aliquibus idolorum officiis adstringeretur. Nam si ita esset, utique tantae sanctitatis et constantiae uiri statim habitus inquinatos recusassent, statimque apparuisset Danielem idolis non deseruisse nec Belem nec draconem colere, quod multo postea apparuit. [3] Simplex igitur purpura illa nec iam dignitatis erat, sed ingenuitatis apud barbaros insigne. Quemadmodum enim et Ioseph, qui seruus fuerat, et Daniel, qui per captiuitatem statum uerterat, ciuitatem Babyloniam et Aegyptiam sunt consecuti per habitum barbaricae ingenuitatis, sic penes nos quoque fideles, si necesse fuerit, poterit et pueris praetexta concedi et puellis stola, natiuitatis insignia, nec potestatis, generis, non honoris, ordinis, non superstitionis. Ceterum purpura uel cetera insignia dignitatum et potestatum insertae dignitati et potestatibus idololatriae ab initio dicata habent profanationis suae maculam, cum praeterea ipsis etiam idolis induantur praetextae et trabeae et laticlaui, fasces quoque et uirgae praeferantur, et merito. Nam daemonia magistratus sunt saeculi huius ; unius collegii insignia fasces et purpuras gestant. [4] Quid ergo proficies, si suggestu quidem utaris, opera eius uero non administres ? Nemo in inmundis mundus uideri potest. Tunicam si induas inquinatam per se, poterit forsitan illa non inquinari per te, sed tu per illam mundus esse non poteris. Iam nunc qui de Ioseph et Daniel argumentaris, scito, non semper comparanda esse uetera et noua, rudia et polita, coepta et explicita, seruilia et liberalia. [5] Nam illi etiam condicione serui erant : tu uero nullius seruus, in quantum solius Christi, qui te etiam captiuitate saeculi liberauit, ex forma dominica agere debebis. Ille dominus in humilitate et ignobilitate incessit domicilio incertus: nam filius, inquit, hominis non habet ubi caput collocet ; uestitu incultus, neque enim dixisset, ecce qui teneris uestiuntur, in domibus regum sunt; uultu denique et aspectu inglorius, sicut et Esaias pronuntiauerat. [6] Si potestatis ius quoque nullum ne in suos quidem exercuit, quibus sordido ministerio functus est, si regem denique fieri conscius sui regni refugit, plenissime dedit formam suis derigendo omni fastigio et suggestu quam dignitatis quam potestatis. [7] Quis enim magis iis usus fuisset, quam dei filius ? Quales et quanti eum fasces producerent, qualis purpura de umeris eius floreret, quale aurum de capite radiaret, nisi gloriam saeculi alienam et sibi et suis iudicasset ? Igitur quam noluit, reiecit, quam reiecit, damnauit, quam damnauit, in pompa diaboli deputauit. Non enim damnasset, nisi non sua: alterius autem esse non possunt, nisi diaboli, quae dei non sunt. [8] Tu si diaboli pompam eierasti, quicquid ex ea attigeris, id scias esse idololatrian. Vel hoc te commonefaciat omnes huius saeculi potestates et dignitates non solum alienas, uerum et inimicas dei esse, quod per illas aduersus dei seruos supplicia consulta sunt, per illas et poenae ad impios paratae ignorantur. 9. Sed et natiuitas et substantia tua molestae tibi sunt aduersus idololatrian. Ad euitandum remedia deesse non possunt, cum et, si defuerint, supersit unicum illud, quo felicior factus non in terris magistratus, sed in caelis.