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Über den Götzendienst (BKV)
4. In dem Verbote der Verehrung von Götzenbildern ist ein Verbot der Verfertigung derselben enthalten.
Gott verbietet sowohl das Verfertigen als das Verehren von Idolen, Da die Verfertigung des Gegenstandes, der verehrt werden soll, notwendig das Frühere ist, so geht das Verbot des Verfertigens des Gegenstandes, wenn seine Verehrung verboten ist, um eben so vieles vorher. Aus diesem Grunde, nämlich um jeden Anlass zur Idololatrie zu beseitigen, ruft uns das Gesetz Gottes zu: „Ihr sollt euch kein Idol machen„, und wenn es hinzusetzt: „auch kein Bild der Dinge, die am Himmel, auf der Erde und im Meere sind“1, so hat es den Knechten Gottes für solche Künste die ganze Welt verschlossen. Schon Henoch war hierin vorangegangen mit seiner Prophezeiung, die Dämonen und abtrünnigen Engelsgeister würden alle Elemente, die Welt mit allem Zubehör, alles, was sich am Himmel, auf Erden und im Meere findet, zum Götzendienst missbrauchen, so dass diese Dinge würden heilig gehalten werden anstatt Gottes und gegen Gott. Alles also verehrt der Mensch in seinem Irrtum, nur den Schöpfer aller Dinge selber nicht. Die Bildnisse dieser Dinge heißen Idole, ihre Verehrung Idololatrie, Alle Sünden nun, welche durch Idololatrie begangen werden, müssen notwendig auf den jedesmaligen Verfertiger des Idols zurückfallen. Daher hat auch schon Henoch über die Anbeter und Verfertiger der Idole miteinander in seiner Drohung die Verdammung ausgesprochen, und wiederum heisst es bei ihm2: „Ich schwöre euch, ihr Sünder, für den Tag des Blutvergiessens steht euch eine Reue des Verderbens bevor. Ihr, die ihr Steine anbetet, euch S. 143goldene, silberne, hölzerne, steinerne und tönerne Bilder macht, den Gespenstern, den Dämonen, den Geistern in den Tempeln und allen Irrtümern dienet -- nicht der Weisheit entsprechend -- ihr werdet keine Hilfe bei ihnen finden„. Isaias aber sagt: „Ihr seid Zeugen; gibt es einen Gott außer mir?“3. Damals gab es noch keine Bildner und Schnitzer, keinen dieser Toren, welche Dinge bilden, wie es ihnen beliebt und den Leuten nichts nützt. Und sodann der ganze folgende Ausspruch, Welcher Abscheu gegen die Verfertiger sowohl als gegen die Verehrer der Idole spricht sich nicht darin aus! Der Schluss davon aber lautet: „Erkennet, dass ihr Herz Asche und Erde ist und niemand seine Seele retten kann„4. Fast ebenso sagt auch David von den Verfer-tigern: „So werden die, welche sie verfertigen“5. Und was soll ich, als ein Mensch von schwachem Gedächtnis, noch anführen, was aus den heiligen Schriften noch in Erinnerung bringen? Das wäre ja, als genügte der Ausspruch des Heiligen Geistes nicht, und als müsste man erst noch untersuchen, ob der Herr auch wirklich in der Verfluchung und Verdammung der Anbeter dieser Dinge die Verfertiger derselben bereits zum voraus mit verflucht und verdammt habe.
Edition
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De Idololatria
IV.
[1] Idolum tam fieri quam coli deus prohibet. Quanto praecedit, ut fiat quod coli possit, tanto prius est, ne fiat, si coli non licet. Propter hanc causam, ad eradicandam scilicet materiam idololatriae, lex diuina proclamat, ne feceris idolum, et coniungens, neque similitudinem eorum quae in caelo sunt et quae in terra et quae in mari, toto mundo eiusmodi artibus interdixit seruis dei. [2] Antecesserat Enoch praedicens omnia elementa, omnem mundi censum, quae caelo, quae mari, quae terra continentur, in idololatrian uersuros daemonas et spiritus desertorum angelorum, ut pro deo aduersus deum consecrarentur. Omnia igitur colit humanus error praeter ipsum omnium conditorem. Eorum imagines idola imaginum consecratio idololatria. Quicquid idololatria committit, in artificem quemcumque et cuiuscumque idoli deputetur necesse est. Denique idem Enoch simul et cultores idoli et fabricatores in comminatione praedamnat. [3] Et rursus : iuro uobis peccatores, quod in diem sanguinis perditionis tristitia parata est. Qui seruitis lapidibus et qui imagines facitis aureas et argenteas et ligneas et lapideas et fictiles et seruitis phantasmatibus et daemoniis et spiritibus infernis et omnibus erroribus non secundum scientiam, nullum ab iis inuenietis auxilium. [4] Esaias uero, testes, ait, uos estis, si est deus absque me. Et non erant tunc qui fingunt et exculpunt, omnes uani, qui faciunt libita sibi, quae illis non proderunt. Et deinceps tota illa pronuntiatio quam artifices, quam cultores detestatur. Cuius clausula est: cognoscite, quod cinis sit cor illorum et terra, et nemo animam suam liberare possit. + Vbi aeque Dauid et factores. Tales fiant, inquit, qui faciunt ea. [5] Et quod ego, modicae memoriae homo, ultra quid suggeram ? Quid recolam de scripturis ? Quasi aut non sufficiat uox spiritus sancti aut ultra deliberandum sit, an maledixerit atque damnauerit dominus ipsos prius artifices eorum, quorum cultores maledicit et damnat ?