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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 36

Siebenter Artikel. Dieser Stern war nicht einer der Sterne am Himmel.

a) Gerade dies aber wird behauptet. Denn: I. Augustin sagt: „Während der Knabe an der Brust liegt und mit
Windeln umhüllt ist, erglänzte vom Himmel plötzlich ein neues Gestirn.“ II. Ebenso: „Den Magiern zeigt ein Stern Christum, den Hirten
zeigen Ihn die Engel; zu beiden sprechen die Zungen der Himmel, weil
schweigen die Zungen der Propheten.“ Die Engel nun waren wirklich
aus der Zahl der himmlischen Engel; also war es auch einer von den
Sternen am Himmel. III. Die Sterne, welche nicht am Himmel, sondern in der Luft sind,
nennt man Kometen. Sie erscheinen (nach den sternkundigen) nicht bei der
Geburt von Königen, sondern sind vielmehr ein Anzeichen des Todes derselben. Jener Stern aber bezeichnete die Geburt Christi, so daß die Magier
fragen: „Wo ist der neugeborene König der Juden.“ Also war es em
Stern am Himmel. Auf der anderen Seite sagt Augustin (2. cont. Faustum 5.): „Dieser Stern war nicht aus jenen, welchen im Beginne der Schöpfung der Herr ihre Bahnen angewiesen hat, sondern bei der neuen Geburt einer Jungfrau erschien ein neues Gestirn.“

b) Ich antworte, daß, wie Chrysostomus sagt (6. hom. in Matth.), „jener Stern, welcher den Magiern erschien, nicht einer aus den himmlischenSternen war; was aus vielfachen Gründen offenbar ist.“ 1. Keiner der anderen Sterne hat eine solche Bahn. Dieser Stern nämlich ging von Norden nach Süden; denn so liegt Judäa zu Persien, von woher die Magier kamen. 2. Er schien nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tage; was nicht in der Kraft eines Sternes und nicht einmal des Mondes liegt. 3. Er verbarg sich zuweilen und zuweilen leuchtete er wieder. 4. Er hatte keine fortlaufende Bewegung; sondern blieb stehen, wenn die Magier stehen blieben und ging, wenn diese gingen; wie dies mit der Wolke in der Wüste der Fall war. 5. Er blieb nicht oben, um den Sohn der Jungfrau zu zeigen, sondern stieg hinab, um dies zu thun. Denn Matth. 2. heißt es: „Der Stern, welchen die Magier im Oriente gesehen, ging ihnen voraus, bis er kam und über dem Orte stand, wo der Knabe war.“ Daraus geht hervor, daß die Worte der Magier: „Wir haben seinen Stern im Oriente gesehen,“ nicht so zu verstehen sind, als hätten die Magier im Oriente befindlich den Stern gesehen, der in Judäa war. Vielmehr sahen sie denselben, wie er im Oriente war und ihnen voranging bis nach Judäa; obgleich dies einige bezweifeln Er hätte aber nicht das Haus so zeigen können, daß man es genau unterscheiden konnte, wäre er nicht der Erde nahe gewesen; „das scheint nicht,“ so Chrysostomus, „eigen zu sein der Kraft eines Sternes, sondern einer vernünftig auffassenden und leitenden Kraft.“ Also scheint diesem Sterne innegewohnt zu haben eine unsichtbare Kraft, die ihm sein bestimmtes Aussehen gab. Deshalb sagen manche, wie der heilige Geist hinabstieg über den getauften Heiland in der Form einer Taube, so wäre Er den Magiern erschienen in der Form eines Sternes. Andere sagen, der Engel, welcher den Hirten in Menschengestalt erschien, sei den Magiern erschienen in der Gestalt eines Sternes. Wahrscheinlicher jedoch ist, es sei ein neu geschaffener Stern gewesen; nicht zwar im Himmel, sondern in der Luft nahe der Erde; und er sei bewegt worden gemäß dem göttlichen Willen. Deshalb sagt Leo der Große (Epiph. sermo 1.).- „Den drei Magiern im Oriente erschien ein Stern von neugearteter Helle, der da leuchtender und schöner wie die anderen, die Augen der schauenden auf sich ziehen sollte; damit sogleich bemerkt würde, es sei nicht nutzlos, was so ungewöhnlich schien.“

c) I. „Himmel“ in der Schrift wird manchmal die Luft genannt, nach Ps. 8.: „Die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres.“ II. Die Engel im Himmel haben das Amt, daß sie zum Dienste zu
uns hinabsteigen; die Sterne am Himmel aber ändern ihren Platz nicht.
Also ist das kein Vergleich. III. Auch die Kometen erscheinen kaum am vollen Tage, noch ändern
sie ihre Bewegung. Also war dies auch kein Komet. Jedoch die Bedeutung, welche man den Kometen giebt, lst hier auch am Platze. Denn „das
himmlische Reich Christi zertritt und zehrt auf alle Reiche der Erde; und
es selber wird stehen in Ewigkeit“ (Daniel 2.).

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