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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 49

Vierter Artikel. Durch das Leiden Christi sind wir mit Gott versöhnt.

a) Dem gegenüber wird geltend gemacht: I. Eine Versöhnung hat nicht statt unter Freunden. Gott hat uns
aber immer geliebt, nach Sap. 11.: „Du liebst Alles, was da ist; und
nichts hassest Du, was Du gemacht hast.“ Also hat das Leiden Christi
uns nicht mit Gott versöhnt. II. Nicht Ein und dasselbe kann Princip oder Ursache sein und Wirkung, wonach die Gnade als Princip des Verdienstes nicht verdient werden kann. Die Liebe Gottes aber ist das Princip oder die Ursache für das
Leiden Christi, nach Joh. 3.: „So hat Gott die Welt geliebt, daß Er
seinen Eingeborenen Sohn dahingab.“ Also sind wir durch das Leiden
Christi nicht mit Gott versöhnt, so daß Er auf Grund desselben anfinge,
uns von neuem zu lieben. III. Das Leiden Christi ward vollendet durch die Menschen, welche
Christum töteten. Also ist es vielmehr Ursache des göttlichen Zornes wie
der Liebe und Versöhnung Gottes. Auf der anderen Seite heißt es Röm. 5.: „Wir sind wiederversöhnt mit Gott durch den Tod seines Sohnes.“

b) Ich antworte, das Leiden habe uns mit Gott versöhnt: 1. Insoweit es die Sünde entfernte, welche uns zum Feinde Gottes macht, nach Sap. 14.: „Gott sind verhaßt der gottlose und seine Gottlosigkeit;“ und Ps. 5.: „Alle hast Du gehaßt, die da Sünde thun; — 2. insoweit das Leiden ein Gott angenehmes Opfer war. Denn dies ist die eigenste Wirkung eines Opfers, daß es versöhnt; wie der Mensch eine Beleidigung verzeiht wegen eines Dienstes, den man ihm geleistet, nach 1. Kön. 26.: „Wenn der Herr dich antreibt gegen mich, so möge aufsteigen vor Ihm der Wohlduft meines Opfers.“ Und zudem war es ein so großes Gut daß Christus aus freiem Willen gelitten hat, daß der Herr wegen dieses in der menschlichen Natur gefundenen Gutes versöhnt wurde trotz aller von den Menschen begangenen Beleidigungen, soweit diese mit Christo in der besagten Weise verbunden sind.

c) I. Gott liebt die Natur in den Menschen, die Er gemacht hat; Er haßt die Schuld, die Er nicht gemacht hat. II. Gott hat „uns in ewiger Liebe geliebt“ (Jerem. 31.). Aber
durch das Leiden Christi ist von unserer Seite her die Ursache des Hasses
oder der Entfernung Gottes von uns hinweggenommen, sowohl durch die
Tilgung der Sündenschuld wie durch das Darbieten eines höheren Gutes. III. Wie die Kreuziger, so war auch Christus Mensch. Größer aber
war die Liebe des leidenden Christus wie die Bosheit der Kreuziger. Also
galt dieses Leiden weit mehr als Mittel der Versöhnung mit Gott wie als
Mittel des Zornes Gottes.

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