10.
O glückliche Sorge, meine Töchter! Seliges Verlassen so geringer und niedriger Dinge, das zu einem so hohen Stande führt! Betrachtet doch, was euch an den Beschuldigungen der ganzen Welt liegen wird, wenn ihr in den Armen Gottes ruht! Er ist mächtig genug, euch von allem zu befreien. Er hat einst befohlen, daß die Welt werde, und sie war da; sein Wollen ist Tat! Fürchtet nicht, daß er etwas wider euch reden lasse, wenn es nicht zum größeren Nutzen der Seele gereicht, die ihn liebt; so schwach ist seine Liebe nicht gegen eine Seele, die ihn liebt! Warum also, meine Schwestern, sollen wir nicht aus allen Kräften uns bemühen, unsere Liebe gegen ihn an den Tag zu legen? Seht doch, welch ein herrlicher Tausch, wenn wir unsere Liebe für die seine geben! Bedenket, daß er alles vermag! Wir aber vermögen nur das, wozu er uns das Vermögen schenkt. Was tun wir doch für dich, unser Herr und Schöpfer? Ach, es ist soviel wie nichts; ein bißchen guter Wille ist es, was wir dir bieten! Wenn nun Seine Majestät will, daß wir durch dieses Nichts das gewinnen, was alles ist, so laßt uns nicht so töricht sein und auf ein solches Gut verzichten!
