4.
Sind sie innerlich nicht gefestigt in der Erkenntnis, wie wichtig es ist, alles Irdische mit Füßen zu treten, losgeschält zu sein von allem Vergänglichen und nur dem Ewigen zuzustreben, so werden sie diesen Mangel, mögen sie ihn auch noch so sehr zu verbergen sich bemühen, doch in ihrem Äußeren offenbaren. Denn mit wem haben sie es zu tun als mit der Welt? Diese aber, dessen dürfen sie überzeugt sein, wird keine Unvollkommenheiten an ihnen unbeachtet lassen und ihnen nichts verzeihen. Von ihren guten Eigenschaften wird man vieles übersehen, ja diese vielleicht nicht einmal für etwas Gutes halten; aber daß man ihnen etwas Fehlerhaftes oder Unvollkommenes nachsehe, das dürfen sie nicht hoffen. Ich wundere mich, wie gut jetzt die Weltleute in der Vollkommenheit unterrichtet sind, nicht um sie zu üben — denn dazu halten sie sich nicht für verpflichtet, da sie schon viel zu tun meinen, wenn sie nur die Gebote vorschriftsmäßig beobachten —, sondern um andere zu tadeln; und manchmal halten sie wohl gar das, was Tugend ist, für sinnliches Vergnügen. Ihr dürft also nicht glauben, es sei zu dem schweren Kampfe, in den jene treten, nur eine geringe Hilfe Gottes notwendig; vielmehr bedürfen sie einer sehr großen.
