3.
Denke ich an das eben Gesagte, so muß ich lachen über jene Personen, die es nicht wagen, den Herrn um Leiden zu bitten, weil sie besorgen, ihre Bitte möchte gleich gewährt werden. Ich rede da nicht von denen, die aus Demut eine solche Bitte nicht stellen, weil sie sich nämlich zur Ertragung von Leiden nicht stark genug fühlen. Ich wenigstens glaube, es werde ihnen der Herr, der ihnen so viel Liebe eingibt, daß sie ein so hartes Mittel zur Betätigung ihrer Liebe begehren, auch so viel Liebe geben, daß sie die Leiden ertragen können. Jene aber, die aus Furcht, sie möchten alsbald erhört werden, nicht darum bitten, möchte ich fragen, was sie denn damit sagen, wenn sie den Herrn bitten, er wolle seinen Willen an ihnen erfüllen. Sagen sie dies etwa nur, um es zu sagen wie alle anderen, nicht aber, um danach zu handeln? Das wäre nicht schön, meine Schwestern! Seht, der gute Jesus erscheint hier gleichsam als unser Geschäftsträger, der zwischen uns und seinem Vater vermitteln wollte, was ihm sehr teuer zu stehen kam. Es wäre deshalb nicht recht, wenn wir das, was er in unserem Namen zusagt, wahrzumachen unterließen. Wollen wir es nicht wahrmachen, so dürfen wir es auch nicht aussprechen. Ich will euch indes noch etwas anderes sagen. Seht, meine Töchter, es wird doch erfüllt werden, wir mögen wollen oder nicht; der Wille Gottes wird geschehen im Himmel und auf Erden. Glaubt mir das! Nehmet meinen Rat an und macht aus der Notwendigkeit eine Tugend!
