17.
Über Abraham, den Bischof von Nisibis.
Nach der Melodie: Ermordet wurden die Kinder.
[Der Kehrvers zeigt bei jeder Strophe eine kleine Abänderung.]
Gestatte, Herr, auch meiner Niedrigkeit, daß sie ihr Scherflein in deinen Schatz wirft. Jener hat wie ein S. 279 Kaufmann unserer Herde mit dem Talente deiner Lehre gewuchert, [5] er verschied und landete in deinem Hafen; nun will ich über seinen Unterhirten reden, der das Haupt der Herde ward; ein Schüler jener drei, wurde er der vierte Lehrer. – [10] Gepriesen sei der, der ihn zum Troste uns gesandt!
Mit gleicher Liebe will ich ihn schmücken und zu einem Kranze zusammenflechten die prächtigen Blumen und die duftenden Blüten [15] jenes Lehrers und seines Schülers, den er zurückließ wie Elisäus; das Salbungshorn seiner Auserwählung schäumte über, er ward geweiht zum Haupte und erhoben zum Lehrer. – [20] Gepriesen sei, der ihn zum Lehrer gesetzt!
Es freuten sich die himmlischen Patrone, daß sie durch den Hirten, den sie erzogen, die Herde weideten; es freute sich die Schar der Unterhirten, als sie Fortführung ihrer Ämter sahen. [25] Er wählte ihn aus und hauchte ihn gleichsam als Geist dem großen Körper der Kirche ein, und es umgaben ihn seine Glieder, damit sie von ihm Leben empfingen, Lehre und neues Brot. – [30] Gepriesen sei, der ihr Kleinod hervorgebracht!
Er wählte ihn aus von vielen Unterhirten, weil er die Prüfung seiner Treue bestanden hatte; es hatte ihn die Zeit inmitten seiner Herde geprüft, es hatte ihn erprobt die lange Dauer wie ein Feuerofen; [35] denn die Prüfung, die er selbst sich auferlegt, machte ihn zur festen Mauer für viele. Dein Fasten sei eine Waffe unserm Land, dein Gebet ein Schild für unsere Stadt, dein Weihrauch verschaffte uns Versöhnung. – [40] Gepriesen sei, der dein Opfer heiligte!
Der Hirt, den er von seiner Herde abberief, hatte sie auf geistigen Auen geweidet und mit seinem siegreichen Hirtenstab vor verborgenen Wölfen behütet. [45] Fülle du aus deines Lehrers Platz, der sich nach dem Wohllaut seiner Stimme sehnt; stelle dich hin als eine Säule in der Stadt des bebenden Volkes, durch deine Gebete möge es gestärkt werden! – [50] Gepriesen sei, der dich als Säule hingestellt hat!
Er übergab seine Hand seinem Schüler, den Thron einem Würdigen, den Schlüssel einem Bewährten, die Herde einem, der sich ausgezeichnet hatte. [55] Deine S. 280 Hand ziere Barmherzigkeit, dein Opfer Versöhnung, deine Zunge Trost; Friede möge deine Herrschaft schmücken, im Innern mögen Wächter [schirmen], nach Außen die Volksscharen. – [60] Gepriesen sei, der dich auserwählt, uns zur Freude!
Deine Lehre möge reicher sein an Taten denn an Worten; karg nur säend der Worte Samen, mögest du durch Taten unser Land bebauen, [65] auf daß durch eifrige Pflege auch der geringe Same sich vermehre; wenn des alten Samens Frucht uns dreißigfachen Segen brachte, dann sechzigfach dein neuer Samen. –1Gepriesen sei, der hundertfach vermehrt!
Fern von dir ist Zorn, denn Friede überströmt dich ganz; Eifersucht ist in dir erloschen, denn Liebe brennt jederzeit in dir; [75] du hast den Stachel des Neides abgebrochen, damit er niemanden im verborgenen verletze; dem Verleumder, der Verwirrung stiftet, liehest du nie dein Ohr, da nur Wahrheit und Offenheit dich erfreut. – [80] Gepriesen sei, der deinen Leib so schmückte!
Zeige dich als guten Berater inmitten deines Volkes, wie Jetro unter den Hebräern, schließe dich ganz jenem an, der dir nützlichen Rat gibt, [85] halte dich völlig fern von jenem, der dir Verkehrtes rät, Roboam mag dir ein warnend Beispiel sein. Wähle dir kluge Räte aus, weise zurück neidischen Ratgeber. – [90] Gepriesen sei, der klugen Rat dir gab!
Die Gabe, die dir gegeben ward, ist aus der Höhe zu dir herabgeschwebt; nenne sie nicht nach eines Menschen Namen, verbinde sie nicht mit einer andern Macht, [95] damit nicht etwa in ihr Bereich der hinterlistige Satan Zutritt finde und vortäusche, daß die Menschen sie dir verliehen, damit jenes freie Geschenk den Menschen als Sklave diene. – [100] Gepriesen sei, der seine Gabe gnädigst lieh!
In deiner Person bist du ein Abbild deines Lehrers, denn siehe, ganz bist du ihm gleich, er schied von uns, und doch ist derselbe noch bei uns. In dir sehen wir jene drei [105] Glorreichen, die von uns geschieden; sei uns eine Mauer gleich Jakob, voll Erbarmen gleich Babu, S. 281 ein Schatz der Rede gleich Walgesch [Vologeses]. – Gepriesen sei, der uns in einem jene malte2!
[110] Auch ich, der Auswurf der Herde, habe nicht geschwiegen von dem, was ziemend war; ich habe gemalt das Bild jener beiden mit Farben, die von beiden stammen, damit die Gemeinde [wörtlich: Herde] ihre Vorzüge [115] und die Herde ihre Schönheit sähe. Und da ich selbst ein Lamm bin, der ich sprach, dich, Gott Abrahams, will ich in Abrahams Haltung3preisen. – Gepriesen sei, der mich zu seiner Zither machte!
