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Neue Geschichte (BKV)
Fünftes Kapitel.
S. 129 1. Folgendes ist schriftlichen Ueberlieferungen zu Folge die gesezmäßige Art der Feier des Fests. Herolde giengen vor dem Feste umher, und ermahnten jedermann zu einem Schauspiele zu kommen, welches sie weder vorher gesehen hätten, noch in Zukunft sehen würden. 2. In der Folgezeit aber, wenige Tage vor Aufführung der Spiele, theilten die Funfzehner, auf einer Erhöhung sitzend, in dem Kapitolium und dem Palatinischen Tempel, dem Volke die Reinigungen aus; nämlich: Fackeln, Schwefel und Harz. Sklaven nehmen hieran keinen Theil, sondern blos Freye. 4. Wenn nun das ganze Volk an den genannten Plätzen und in dem Dianentempel, welcher auf dem Aventinischen Hügel erbauet ist, sich versammelt hat: so empfängt jeder Weizen, Gerste und Bohnen; und dann feiert man den Parcen in aller Zucht die nächtlichen Spiele. 6. Kömmt aber die Zeit des Festes selbst heran, welches man drei Tage lang auf dem Marsfelde und eben so viele Nächte S. 130 begehet, so werden die Opferthiere an dem Gestade der Tieber in Tarent geweiht. Man opfert dem Jupiter, der Juno, dem Apollo, der Latona und Diana; und außerdem den Parcen und Ilithyjen,1 der Ceres, dem Pluto und Proserpine. 7. An dem ersten Tage der Spiele in der zweiten Stunde der Nacht2 opfert der Kaiser nebst den Funfzehnern auf dreien, am Ufer des Flusses aufgerichteten Altären, drei Lämmer; und wenn er die Altäre mit Blut besprengt hat, verbrennt er die Opfer ganz. 8. Auf dem, nach Art eines Zeltes erbauten Schauplatze, werden Lichter und Holzstöße angezündet, ein neu verfertigter Hymnus abgesungen und Schauspiele aufgeführt, welche der Heiligkeit des Festes gemäß sind. 9. Zur Belohnung erhalten diejenigen, die Dienste dabei thaten, die Erstlinge der Früchte von Weizen, Gersten und Bohnen. 10. Denn solche Früchte werden, laut meiner obigen Bemerkung, dem ganzen Volke ausgetheilt. An dem auf diese Nacht folgenden Tage3 geht man hinauf ins Kapitolium, bringt dort die bestimmten Opfer, begiebt sich von da auf die errichtete Schaubühne, und giebt dem S. 131 Apollo und der Diana zu Ehren Schauspiele. 11. Vornehme Matronen kommen an dem zweiten Tage, zu einer, vom Orakel bestimmten Stunde, zusammen, thun Gebete zu dem Gotte, und singen nach Sitte ihre Lobgesänge. 12. Am dritten Tage aber singen in dem Tempel Apollo’s auf dem Palatinischen Berge dreimal neun Knaben mit eben so viel Jungfrauen, Kinder noch lebender vornehmer Aeltern, Hymnen in Römischer und Griechischer Sprache, und Päane, wodurch die den Römern unterworfenen Städte im Wohlstande erhalten werden.4 13. Auch andere Gebräuche werden nach der von der Gottheit vorgeschriebenen Weise verrichtet; wodurch die Römische Herrschaft unversehrt blieb. 14. Damit man aber auch glaube, daß dieses wahrhaftig sich also bewährt habe, will ich den Orakelspruch der Sibylla beifügen, welcher schon vor meinen Zeiten von Andern ist angeführt worden.
Göttinnen, welche Kreißenden beistunden, in Römischer Sprache Cucinä. Sowol Juno, als Diana kommen als solche vor. ↩
Das Fest nimmt mit der Nacht seinen Anfang. ↩
Eigentlich der erste Tag zum Unterschied der vor ihm vorhergegangenen Nacht, worin der Anfang des Festes gemacht wurde. ↩
Hätte der glaubige Zosimus genau reden wollen, so hätte er sagen müssen; Päane oder Lobgesänge, worin man die Erhaltung des Römischen Reiches von den Gottheiten erflehet. ― Das vortreffliche Horazische carmen saeculare, welches für die Feier dieser Spiele unter Augustus verfertigt worden, beweiset dieses und kann zur Erläuterung alles dessen dienen, was von dem Inhalt des Gebets an die Götter gesagt worden; so wie es auch andern Umständen noch Licht giebt. ↩
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Histoire Romaine
5.
Les hérauts vont partout inviter à un spectacle qu’on n’a jamais vu et qu’on ne verra plus jamais. Au temps de la moisson, peu de jours avant la célébration des jeux, les quindécemvirs étant assis au lieu le plus élevé du capitole, distribuent au peuple des flambeaux, du soufre et du bitume, matières qui servent aux expiations. Il n’y a que les personnes libres qui y participent, les esclaves en sont exclus. Le peuple étant assemblé dans les lieux que nous avons dit, et dans le temple de Diane, qui est sur le mont Aventin, chacun y porte du blé, de l’orge et des fèves, et y passe la nuit en l’honneur des parques avec toute sorte d’honnêteté et de gravité. Lorsque le temps de la fête est arrivé, laquelle on célèbre durant trois jours et durant autant de nuits, on offre les victimes à Tarente, sur le bord du Tibre. Les dieux auxquels on sacrifie sont Jupiter, Junon, Apollon, Latone, Diane, les Parques, les Lucines, Cérès, Pluton et Proserpine. A la seconde heure de la première nuit des jeux, l’empereur immole avec les quindécemvirs trois agneaux sur trois autels dressés au bord du fleuve; et, ayant arrosé les autels avec du sang, il brûle les victimes entières. La scène étant préparée comme un théâtre, on allume des flambeaux et des buchers, on chante une hymne nouvellement composée, et on célèbre les jeux. Ceux qui les célèbrent ont pour récompense les prémices des fruits, du blé, de l’orge et des fèves qu’on distribue au peuple, comme je l’ai déjà dit. Le second jour on monte au capitole, et après les sacrifices ordinaires, on vient au théâtre et on y célèbre les jeux en l’honneur d’Apollon et de Diane. Le troisième jour les dames de qualité s’assemblent dans le capitole à l’heure marquée par l’oracle, font leurs prières et chantent des hymnes. Le troisième jour vingt sept jeunes hommes et autant de jeunes filles, tous dans la fleur du bonheur aussi bien que de la jeunesse, c’est-à-dire qui ont tous leur père et leur mère vivants, chantent des hymnes en grec et en latin dans le temple d’Apollon, par lesquelles les villes et les provinces sont maintenues sous l’obéissance de l’empire. On observait encore quelques autres cérémonies selon l’ordre que l’on en avait reçu des dieux, et tant que l’on les a observées notre état n’a point ou de disgrâce, ni souffert de perte. Pour justifier que ce que je dis est véritable, je n’ai qu’à rapporter l’oracle de la Sibylle, que d’autres ont déjà rapporté avant moi.