Inhalt
GEGEN DIE ZORNIGEN (Migne, PG. XXXI, 353—372)
Inhalt: Erst die Befolgung einer Ermahnung erweist deren Segen. Die Schrift redet vom Unheil des Zornes, und ihr gibt recht die Erfahrung, welche die fluchwürdigen Folgen des Zornes für den Zornigen selbst und seine Umwelt bestätigt (c. 1). Gebaren des Zornigen, den seine Leidenschaft förmlich entstellt und körperlich gefährdet (c. 2). Warnung, Böses mit Bösem oder noch größerem Unrecht zu vergelten, dem Zornigen noch erregter zu erwidern. Von Anfang an muß man der Leidenschaft widerstehen und Böses mit Gutem vergelten, die Schmähung in Demut hinnehmen. So entwaffnet man den Gegner am sichersten (c. 3). Auch Lohn und Strafe, die im andern Leben den Geduldigen bzw. Zornigen erwarten, mahnen zur Nachgiebigkeit. Daß der andere den Streit entfacht, entschuldigt und rechtfertigt die Rache nicht. Der Nachgiebige ist eigentlicher Sieger. Zudem hat der Christ im Herrn ein Vorbild (c. 4). Wichtig, der Leidenschaft vorzubeugen durch Vergegenwärtigung Gottes und hl. Vorbilder, durch die Tugend der Demut und durch die Erwägung, daß Unrecht leiden besser als Unrecht tun. Man hüte sich, die innere Erregung äußerlich zu verraten. — Indes gibt es auch einen berechtigten und heilsamen Zorn, der sich in den Dienst der Vernunft und der Tugend stellt (c. 5). Die Biblische Geschichte berichtet von Beispielen des gerechten S. 276 Zornes. Zorn der Sünde, Nachsicht dem Sünder! Augenblicklicher Zorn wie anhaltender Ingrimm sind sündhaft (c. 6). Bestes Mittel gegen Zorn und Grundlage der Geduld ist die Demut. — Schlußermahnung zur Entfernung dieser Wurzelsünde im Hinblick auf den Himmel (c. 7).
