Inhalt
ERMAHNUNG ZUR HL. TAUFE1 (Migne, PG. XXXI, 424—444)
Inhalt: Im Reiche der Übernatur muß man zuerst sterben (dem Fleische nach), um dann zu geistigem Leben zu erstehen. Der Tod der Seele besteht in der Unkenntnis Gottes. Ohne Erleuchtung ist, wer nicht getauft. — Zur Taufe jeder Tag geeignet, besonders der Ostertag. Die Johannes-Taufe einst begehrt, nicht so jetzt die höhere christliche Taufe. Keine Ausrede und kein Bedenken rechtfertigt deren Aufschub von Jahr zu Jahr (c. 1). Israel verstand sich zur Beschneidung um deren Segnungen willen; noch mehr muß der Katechumene verlangen nach der Taufe mit ihren reicheren Gnadenfrüchten (c. 2). Der himmelwärts fahrende Elias ein Vorbild für Taufwasserscheue. Die S. 301 Wirkung der Taufe vorgebildet im Brandopfer des Elias. — Materielle Güter zu bekommen, beeilt man sich, um übernatürliche Gnaden kümmert man sich so wenig und so lässig — aus Furcht, auf Weltlust verzichten zu müssen (c. 3). Weder große noch kleine Sündenschuld kann den Aufschub begründen. — Nur die Getauften sind als Schützlinge der Engel und als Kinder Gottes erkennbar (c. 4). Unschuldige Jugend wie beflecktes Alter sollen sich ihr Glück sichern durch die Taufe und mit deren Früchten sich bereichern. — Aber der Hang zur Sünde rät zum Aufschub der Taufe. Und doch bringt die Sünde keine Beseligung; das Verharren in ihr ist Lieblosigkeit gegen Gott und vermessentliche Gefährdung des ewigen Heiles. Selbstbetrug die Vertröstung auf ein besseres Greisenalter. Enthaltsamkeit in der Jugend ist gottgefällig; im Alter ist sie nicht Tugend, sondern Naturnachlaß. Zudem hohes Alter ungewiß und das Sterbebett nicht geeignet, zum Empfange der Taufe sich vorzubereiten (c. 5). Der Kämmerer von Äthiopien ein Vorbild für ein entschiedenes Verlangen nach der Taufe. — Der Teufel rät zum Aufschub, um uns zu verderben (c. 6). Dringliche Mahnung zur Taufe und zu christlichem Wandel. Das Christenleben opfervoll, doch lohnend. Viele Mittel zu heiligem Wandel. Verschieben der Taufe bis zur Sterbestunde so töricht wie vermessen (c. 7). Den Säumigen droht schließlich eine verzweifelte Lage. Zu späte Reue und Gewissensvorwürfe der Verdammten. — Schlußermahnung zu baldigstem Empfange der Taufe (c. 8).
Auch Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa und Chrysostomus eiferten gegen die damalige Unsitte, aus Scheu vor einem christlichen Wandel die Taufe bis an das Lebensende zu verschieben. — Uebrigens ist diese Predigt auch armenisch überliefert, aber nicht unter dem Namen des hl. Basilius, sondern als Homilie des Bischofs Severian von Gabala. Doch hat man an der Autorschaft des Basilius nie ernstlich gezweifelt. (Vgl. O. Bardenhewer, Geschichte der altkirchlichen Literatur III, 153.). ↩
