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1. Deshalb fügte er zur genaueren Erklärung hinzu: „Für die Zukunft gilt es, daß die, welche Frauen haben, seien, als hätten sie keine, und die, welche kaufen, als besäßen sie nicht“.1 Wenn aber dies von der Ehe gilt, von der Gott sagt: „Vermehret euch!“, 2 wie sehr muß man da wohl nach dem Willen des Herrn die Prunksucht verbannen?
2. Deshalb sagt der Herr auch: „Verkaufe, was dir gehört, und gib es den Armen und komme her und folge mir!“ 3 Folge Gott, frei von Hoffart, frei von vergänglichem Prunk, nur im Besitz von dem, was dein eigen ist, von dem Gut, das allein dir nicht geraubt werden kann, von dem Glauben an Gott, von dem Bekenntnis zu dem, der gelitten hat, von der Guttätigkeit gegen Menschen, von dem „wertvollsten Besitztum“. 4
3. Ich stimme auch Platon zu, der ausdrücklich das Gesetz gibt, daß man sich nicht bemühen soll, „Reichtum an Silber oder Gold zu haben“ und auch kein unnützes Gerät, das nicht für den Gebrauch nötig und vom rechten Maß ist, 5 so daß der gleiche Gegenstand für viele Zwecke verwendbar ist und das Übermaß von Besitz beseitigt wird.
4. Ganz richtig sagt ja die göttliche Schrift an einer Stelle, indem sie sich gegen die Selbstsüchtigen und Hoffärtigen mit strengen Worten wendet: „Wo sind die Gebieter der Völker und die da herrschten über die Tiere auf der Erde, die mit den Vögeln des Himmels spielten, die das Silber in Haufen sammelten und das Gold, worauf Menschen ihr Vertrauen gesetzt hatten, und ihres Erwerbes ist kein Ende, die sich das Silber und das Gold verschafften und nur darauf sannen? Man kann ihre Werke nicht finden; sie sind verschwunden und zur Unterwelt hinabgestiegen.“ 6 Das ist der Lohn der Prunksucht.
