2.
S. 84 Solche Seelen, die eine so feurige, unersättliche Liebe zum Herrn haben, sind „des ewigen Lebens wert“1. Darum werden sie auch der Befreiung von den Leidenschaften, des unaussprechlichen Heiligen Geistes und seiner geheimnisvollen Gemeinschaft gewürdigt und erlangen infolge der Gnadenfülle vollkommene Erleuchtung und Gemeinschaft [mit ihm]. Feig und träg aber sind alle die Seelen, die nicht jetzt schon, da sie noch „im Fleische sind“2, danach streben, nicht bloß zu teilweiser, sondern zu vollkommener Heiligung des Herzens in Geduld und Ausdauer zu gelangen, die nicht in voller innerer Erfahrung und Überzeugung vollkommene Gemeinschaft mit dem „Beistand“, dem Geiste, erhoffen und durch den [Heiligen] Geist Befreiung von den bösen Leidenschaften erwarten, oder die, der göttlichen Gnade gewürdigt, sich von der Bosheit wieder verführen lassen und sich der Sorglosigkeit und Trägheit hingeben.
