1.
S. 284 Das Paradies und geistige Gesetz.
„Die Freundschaft der Welt ist“ gemäß dem Schriftwort „Feindschaft gegen Gott“1. Darum befiehlt die Schrift einem jeden, „mit aller Wachsamkeit sein Herz zu bewahren“2. Wie ein Paradies soll er das Wort [Gottes] in sich bewahren, die Gnade kosten und nicht auf die Schlange hören, die sich im Innern windet und nur rät, was der Lust dient, wodurch der brudermörderische Zorn entsteht und die Seele stirbt, die ihn gebiert, sondern er soll auf den Herrn hören, der spricht: „Seid bedacht auf Glauben und Hoffnung; denn durch sie wird die Liebe geboren, die Gott und Menschen liebt, die das ewige Leben gibt“3. In dieses Paradies ist Noe eingegangen, der das Gebot beobachtete und befolgte und durch seine Liebe dem Strafgerichte [Gottes] entgangen ist4. Dieses [Paradies] bewahrte Abraham, er hörte auf die Stimme Gottes5. Dieses bewahrte Moses und er empfing die Herrlichkeit des Herrn in seinem Antlitz6. Ebenso bewahrte dieses David und er wurde Herr über seine Feinde. Aber auch Saul war vom Glücke begünstigt, solange er sein Herz bewahrte. Als er jedoch zuletzt abirrte, wurde er schließlich dem Verderben preisgegeben7. Denn in gewissem Maß und Verhältnis S. 285 kommt das Wort Gottes an einen jeden. In dem Grade als man es festhält, wird man [von ihm] festgehalten und in dem Maße als man es bewahrt, wird man [von ihm] bewahrt.
Jak. 4, 4. ↩
Sprichw. 4, 23. ↩
Dieses Jesuswort steht nicht in der heiligen Schrift. Alfred Uckeley, „Worte Jesu, die nicht in der Bibel stehen“ (1911) S. 25, bezweifelt seine Echtheit. Denn seine „große Ähnlichkeit mit dem bekannten Pauluswort 1 Kor. 13, 13 von Glaube, Hoffnung und Liebe . . . legt die Vermutung einer Entlehnung aus jener Epistel doch außerordentlich nahe.“ ↩
Gen. K. 6—8. ↩
Ebd. [Gen.] 12, 1 ff. ↩
Exod. 34, 29 f. 35. ↩
1 Kön. 13, 9 ff.; K. 15 [1 Sam.]. ↩
