5.
[Forts. v. S. 287 ] Solche Gesinnung wurde ihnen vom geistigen Gesetze gelehrt. Denn da sie geduldig litten und die geistige Sanftmut bewahrten, zerbrach der Herr im Hinblick auf die Geduld ihres Herzens, das trotz der Bedrängnis von der Liebe nicht abließ, „die trennende Scheidewand“1, sie legten ihre Feindseligkeit vollständig ab, es kostete ihnen nicht mehr Gewalt, sondern unter dem Beistande [des Herrn] bewahrten sie die Liebe. Der Herr hielt hinfort „das zuckende Schwert“2 ab, das die Gedanken aufregt, und sie gingen ein „in das Innere des Vorhangs, wohin als Vorläufer für uns der Herr eingegangen ist“3. Nun schwelgten sie in den Geistesfrüchten, schauten in Herzensfestigkeit das Zukünftige und zwar, wie der Apostel sagt, nicht mehr „im Spiegel und im Rätsel“4, und sie redeten, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“5. Doch ich will nun folgende merkwürdige Frage stellen.
