2.
[Forts. v. S. 327 ] Auch Paulus sagt: „Ein fleischlich gesinnter Mensch aber faßt die Wirkungen des Geistes nicht; denn ihm sind sie Torheit“1. Und der Prophet spricht: „Das Wort Gottes ward ihnen gleichsam zum Erbrechen“2. Du siehst, man kann nicht anders leben als gemäß dem Worte, wonach der einzelne erzeugt worden ist. Es gilt, hierüber noch auf andere Weise etwas zu hören. Entschließt sich der fleischlich gesinnte Mensch zu einer Umwandlung, so stirbt er zuerst dem Fleische und wird unfruchtbar für jenes frühere Leben in der Bosheit. Ist jemand von einer Krankheit oder einem Fieber befallen, so ist zwar sein Körper aufs Lager geworfen, unfähig, irgend ein irdisches Geschäft zu verrichten. Aber sein Geist ruht nicht, sondern er ist mit Sorgen um seine Obliegenheiten beschäftigt, er verlangt nach dem Arzt und schickt seine Freunde zu ihm. Ebenso liegt auch die Seele seit der Übertretung des Gebotes an den Leidenschaften krank danieder und ist schwach geworden. Aber sobald sie sich dem Herrn naht und glaubt und sich von ihrem früheren, so schlechten Leben lossagt, erlangt sie Hilfe von ihm. Zwar ist sie, solange sie in der alten Krankheit daniederliegt, nicht imstande, die Werke des Lebens in Wahrheit zu vollbringen. Aber sie kann sich doch wenigstens angelegentlich um das Leben kümmern, den Herrn bitten und den wahren Arzt suchen3.
