5.
[Forts. v. S. 330 ] Dies sagt der Apostel: „Damit ihr vermöget, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei, und die Liebe Christi zu erkennen, welche die Erkenntnis übersteigt, auf daß ihr zur ganzen Vollkommenheit Gottes vollendet werdet“1. Betrachte die unaussprechlichen Geheimnisse einer Seele, von der der Herr die Finsternis wegnimmt, die über ihr liegt. Er enthüllt sie und enthüllt sich selbst ihr. Wie erweitert und dehnt er die Gedanken ihres Geistes in die Breite und Länge, Tiefe und Höhe der gesamten sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung! Wahrlich, ein großes und göttliches und bewunderungswürdiges Werk ist die Seele. Denn als Gott sie schuf, hat er sie so geschaffen, daß er in ihre Natur nichts Böses legte, sondern nach dem Bilde der Geisttugenden hat er sie geschaffen. Er legte in sie Tugendgesetze, Unterscheidung, Erkenntnis, Einsicht, Treue, Liebe und die übrigen Tugenden nach dem Bilde des Geistes.
Eph. 3, 18 f. ↩
