14.
Ich halte diesen Sieg für weit herrlicher und wertvoller als seines Gegners große Macht, herrlichen Purpur und kostbares Diadem. Daß ich dies erzählen kann, freut mich mehr, als wenn der Kaiser sein ganzes Reich mit ihm geteilt hätte. Den bösen Zeiten ging er aus dem Wege gemäß unserer Moral, welche zwar verlangt, daß man sich zu gegebener Zeit um der Wahrheit willen Gefahren unterziehe und nicht feige die Religion im Stiche lasse, aber auch will, daß man, solange es möglich ist, sowohl aus Sorge für die eigene Seele, wie aus Rücksicht auf die Feinde, die Gefahren nicht heraufbeschwöre. Als die Finsternis verscheucht war, das Ausland1 gut und gerecht entschieden, das gezückte Schwert den Gottlosen niedergestreckt hatte und für die Christen wieder geordnete Verhältnisse eingetreten waren, mit welchen Auszeichnungen und welchem Glanze, mit wieviel schönen Ehrenbezeigungen wurde er da wieder am Hofe aufgenommen! Es war, wie wenn er nicht Ehren empfangen, sondern Ehren gespendet hätte. Eine Ehrenperiode war einer anderen gefolgt. Während die Zeit die Kaiser verdrängte, konnten Cäsarius’ Würden und kaiserliche höchste Ämter nicht genommen werden. Die Kaiser stritten sich darum, wer ihm nähertreten dürfe und wer das größere Recht darauf besäße, sein Freund S. 222 und Vertrauter zu heißen. Solchen Lohn erntete Cäsarius für solch religiöse Gesinnung. Mögen sich dies Jünglinge und Männer merken und mögen sie, da „die Frucht guter Werke herrlich ist2“, durch gleiche Tugend zu gleichem Glanze emporgeführt werden, zumal wenn sie darnach streben und im Glanze einen Teil des Glückes vermuten.
