5. Sein Buch ist wegen der darin enthaltenen gottlosen Lehren verwerflich, aber auch leicht zu widerlegen.
Wir haben auch das uns von euerer Liebe übersandte Buch, das von ihm herrühren soll, durchblättert, in welchem wir vieles gegen die Gnade Gottes Geschriebene gelesen, vieles Gotteslästerliche, Nichts, was gefallen könnte, fast Nichts, was nicht gänzlich mißfallen mußte, was Jedermann verurtheilen und verwerfen muß, dergleichen Niemandem, ausser dem, der es geschrieben, in den Sinn kommen könnte. Denn hier weitläufiger über das Gesetz zu disputiren, gleichsam in Gegenwart und unter dem Widersprüche des Pelagius, hielten wir nicht fur nothwendig, da wir ja mit euch reden, die ihr es ganz kennet und mit uns völlig übereinstimmt. Dann nemlich werden diese Beispiele besser angeführt, wenn wir mit denen verhandeln, deren Unwissenheit in diesen Dingen wir kennen. Denn über das Vermögen der Natur, über den freien Willen und über jede Gnade Gottes und die tägliche Gnade zu disputiren, welcher recht Denkende sollte es nicht für überflüssig halten? Jener also möge verurtheilen, was er gedacht, damit Jene, welche er durch seine Reden und Vorschriften zum Falle gebracht, erkennen, was endlich der wahre Glaube sage. Denn leichter werden sie zurückgerufen werden können, wenn sie erfahren, daß es von seinem Urheber verurtheilt wird. Wenn er aber in dieser S. 175 seiner Gottlosigkeit hartnäckig verharrt, so ist mehr dafür zu sorgen, daß man Jenen zu Hilfe komme, welche nicht ihr, sondern vielmehr sein Irrthum verführte, damit auch für sie nicht jene Medicin verloren gehe, welche Jener nicht annimmt und begehrt. [Von anderer Hand:] Gott erhalte euch unversehrt, theuerste Brüder! Gegeben am 27. Jänner nach dem 7. Consulate des glorreichsten Theodosius Augustus und des erlauchten Junius Quartus Palladius.1
D. i. 417. ↩
