3. Über die Menschwerdung des Sohnes, Einheit der Person und die zwei vollkommene Naturen in Christus gegen die Irrlehre des Photinus und Apollinaris.
Wir sagen aber, daß der Sohn Gottes selbst, welcher ohne Anfang die Ewigkeit mit dem Vater und dem heil. Geiste besessen, am Ende der Zeiten einen vollkommenen S. 195 Menschen unserer Natur aus der allzeit jungfräulichen Maria angenommen habe, und daß das Wort Fleisch geworden sei,[^447] indem es einen Menschen annahm, nicht indem es die Gottheit vertauschte; auch sagen wir nicht (wie Einige in höchst frevelhafter Weise meinen), daß der hl. Geist Samen gespendet, sondern daß er mit der Macht und Kraft des Schöpfers gewirkt habe. Wir bekennen in Christus derart die eine Person des Sohnes,[^448] daß wir sagen, es seien (in ihm) zwei vollkommene und vollständige Wesenheiten. d. i.[^449] die der Gottheit und Menschheit, welche aus der Seele und dem Leihe besteht. Und sowie wir den Photiuus verdammen, welcher einen bloßen Menschen allein in Christus bekennt, so belegen wir auch den Apollinaris und die ihm ähnlich Gesinnten mit dem Banne, welche behaupten, daß der Sohn Gottes etwas weniger, als was zur menschlichen Natur gehört, angenommen habe, und daß der angenommene Mensch entweder dem Fleische oder der Seele oder dem Geiste nach Jenen unähnlich gewesen sei, um deren willen er angenommen wurde, den wir jedoch, die Makel der Sünde allein ausgenommen, welche nicht der Natur angehört, als uns gleichförmig bekennen.
