Einleitung.
Wir lernten schon oben1 die vier Forderungen kennen, welche der römische Stuhl aus Anlaß der Appellation des Priesters Apiarius durch seine Legaten mündlich und schriftlich an die Africaner stellte, und sahen, daß zwei derselben durch angeblich nicänische, eigentlich aber sardicensische und daher den Africanern unbekannte Canones unterstützt wurden. Die Africaner beschloßen auf der damaligen Synode zu Carthago, eine genauere Untersuchung über die nicänischen Acten anzustellen, erklärten jedoch aus Achtung gegen Rom dem P. Zosimus noch im J. 418 schriftlich, daß sie vorläufig die zwei angeblich nicänischen Canones beobachten wollten. Die päpstlichen Legaten blieben indeß in Carthago und setzten daselbst ihre Verhandlungen fort, ohne daß uns das Detail hierüber bekannt wäre. Inzwischen war Zosimus gestorben; die beiden verhandelnden Parteien scheinen sich eine Zeit lang nicht sehr freundlich gegenüber gestanden zu sein, so daß es lange währte, bis die Legaten eine günstigere Wendung berichten konnten. Wir erfahren Dieß aus gegenwärtigem Schreiben, worin der Papst die Freude beschreibt, welche die Kunde von der wiederhergestellten Eintracht bei ihm und seinem Klerus hervorrief. Dasselbe, übrigens sehr corrumpirt, hat zuerst Mansi nach einer ihm von Freundeshand gewordenen Mittheilung aus einer Freisinger Handschrift publicirt. S. 315
S. Einleitung zum 21. Briefe des P. Zosimus S. 295. ↩
