5.
S. 246Auch gegen die Armen und gegen jene, die durch mancherlei Gebrechen1 gehindert sind, muß man in diesen Tagen größere Freigebigkeit üben. Dann wird aus dem Munde vieler ein Dankgebet zu Gott emporsteigen, dann unserem Fasten die Fürsprache derer zur Seite treten, deren Not wir gelindert haben. An keinem frommen Werke der Gläubigen hat Gott größeres Wohlgefallen als an jenem, das seinen Armen zugute kommt. Wo er Streben nach Barmherzigkeit findet, da erkennt er seine eigene Liebe wieder. Bei solchen Ausgaben fürchte man keine Verringerung seines Gutes, weil die Wohltätigkeit selber einen reichen Besitz darstellt! Auch können dort nicht die Mittel zur Freigebigkeit fehlen, wo Christus es ist, der gibt und sich geben läßt2 . Bei jedem derartigen Werke wirkt jene Hand mit, die das Brot durch Brechen vermehrt und durch Verteilung vervielfacht3 . Voll Zuversicht und Freude sei jeder, der ein Almosen spendet, weil er dann den größten Gewinn haben wird, wenn er für sich selbst am wenigsten behält! So sagt der selige Apostel Paulus: „Der aber den Samen reicht den Säenden, der wird auch Brot zum Essen reichen und eueren Samen vervielfältigen und das Wachstum der Früchte euerer Gerechtigkeit mehren“4 in Christus Jesus, unserem Herrn, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebt und waltet in Ewigkeit. Amen.
