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Über den Götzendienst (BKV)
8. Nicht einmal Dinge, die nur mittelbar zum Götzendienste gebraucht werden, darf er verfertigen.
S. 147 Es gibt noch mehrere andere Arten von Künsten, die, obwohl sie sich nicht mit der Fabrikation von Götzenbildern befassen, doch dasselbe Verbrechen begehen, indem sie Dinge beschaffen helfen, deren die Idole nicht entbehren können. Es macht keinen Unterschied, ob du der Erbauer oder der Ausschmückende bist, wenn es sich darum handelt, einen Tempel, Altar, oder den Baldachin für das Götterbild herzurichten, die Nische herzustellen, das nötige Blattgold zu schlagen1, ihre Abzeichen oder ihr Gehäuse zu verfertigen. Arbeiten der Art sind sogar noch wichtiger, da sie das Bild nicht bloß herstellen, sondern ihm Würde geben. Ward so die Notwendigkeit, den Unterhalt zu gewinnen, geltend gemacht, so gibt es doch noch andere Arten von Künsten, welche ohne Übertretung der Moral, d. h. ohne Verfertigung von Idolen, den Lebensunterhalt gewähren. Es versteht der Stuckaturarbeiter auch Dächer auszubessern, Tüncherarbeiten zu fertigen, Zisternen glatt zu machen2, Hohlkehlen und Gesimse anzulegen und mit Weglassung der Götzenbilder die Wände mit vielen ändern Zieraten zu verschnörkeln. Auch die Maler, Marmor- und Bronzearbeiter sowie die Graveure wissen recht gut, ihren Kunstfertigkeiten noch viel ausgedehntere Verwendung zu geben. Wer ein Götterbild zeichnet, kann noch viel leichter einen Rechentisch anstreichen. Wer aus Lindenholz einen Mars schnitzt, der wird noch viel leichter einen Schrank zusammensetzen. Es gibt keine Kunstfertigkeit, die nicht wiederum Mutter oder Schwester einer ändern wäre. Nichts steht ohne Verbindung mit irgend etwas anderem da. Die künstlerischen Erwerbsquellen sind so zahlreich, als es die Gelüste der Menschen sind. Nur hinsichtlich des Preises und des Lohnes für die Handarbeit ist ein Unterschied. Demzufolge besteht auch ein Unterschied hinsichtlich der Mühe. Bei geringerem Verdienst aber wird der Ausfall durch das häufigere Vorkommen wieder eingebracht. Wie selten werden Götterfiguren auf den S. 148Wänden gewünscht, oder Tempel und Bethäuser für Idole erbaut! Wie oft dagegen Häuser, Amtsgebäude, Bäder und Mietswohnungen! Pantoffeln und Sandalen werden alle Tage vergoldet, Merkur- und Serapisbilder aber nicht. So viel genüge inbetreff des Erwerbes der Künstler! Sie werden durch den Luxus und die Grosstuerei immer häufiger in Anspruch genommen werden, als durch den Aberglauben. Schüsseln und Becher verlangt der Luxus und die Grosstuerei öfter, als der religiöse Aberglaube. Auch Kränze fordert häufiger der Luxus, als die Götterfeste. Wenn wir also zu den Kunstgattungen raten, welche mit Idolen und was dazu gehört, nichts zu schaffen haben, so gibt es doch viele Fälle, wo Menschen und Idole derselben Dinge bedürfen, und wir müssen uns dann davor hüten, dass jemand mit unserem Wissen von unserer Hand etwas verlange, was für die Götzenbilder bestimmt ist. Wenn wir das bewilligen, ohne uns der gewohnten Mittel zu bedienen, so sind wir, wie ich glaube, von der Befleckung mit Götzendienst nicht frei, da unsere Hände nicht ohne unser Wissen im Dienste dar Dämonen gefunden werden, sondern zu ihrer Ehre und ihrem Nutzen beitragen.
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On Idolatry
Chapter VIII.--Other Arts Made Subservient to Idolatry. Lawful Means of Gaining a Livelihood Abundant.
There are also other species of very many arts which, although they extend not to the making of idols, yet, with the same criminality, furnish the adjuncts without which idols have no power. For it matters not whether you erect or equip: if you have embellished his temple, altar, or niche; if you have pressed out gold-leaf, or have wrought his insignia, or even his house: work of that kind, which confers not shape, but authority, is more important. If the necessity of maintenance 1 is urged so much, the arts have other species withal to afford means of livelihood, without outstepping the path of discipline, that is, without the confiction of an idol. The plasterer knows both how to mend roofs, and lay on stuccoes, and polish a cistern, and trace ogives, and draw in relief on party-walls many other ornaments beside likenesses. The painter, too, the marble mason, the bronze-worker, and every graver whatever, knows expansions 2 of his own art, of course much easier of execution. For how much more easily does he who delineates a statue overlay a sideboard! 3 How much sooner does he who carves a Mars out of a lime-tree, fasten together a chest! No art but is either mother or kinswoman of some neighbour 4 art: nothing is independent of its neighbour. The veins of the arts are many as are the concupiscences of men. "But there is difference in wages and the rewards of handicraft;" therefore there is difference, too, in the labour required. Smaller wages are compensated by more frequent earning. How many are the party-walls which require statues? How many the temples and shrines which are built for idols? But houses, and official residences, and baths, and tenements, how many are they? Shoe- and slipper-gilding is daily work; not so the gilding of Mercury and Serapis. Let that suffice for the gain 5 of handicrafts. Luxury and ostentation have more votaries than all superstition. Ostentation will require dishes and cups more easily than superstition. Luxury deals in wreaths, also, more than ceremony. When, therefore, we urge men generally to such kinds of handicrafts as do not come in contact with an idol indeed and with the things which are appropriate to an idol; since, moreover, the things which are common to idols are often common to men too; of this also we ought to beware that nothing be, with our knowledge, demanded by any person from our idols' service. For if we shall have made that concession, and shall not have had recourse to the remedies so often used, I think we are not free of the contagion of idolatry, we whose (not unwitting) hands 6 are found busied in the tendence, or in the honour and service, of demons.
See chaps. v. and xii. ↩
See chap. ii., "The expansiveness of idolatry." ↩
Abacum. The word has various meanings; but this, perhaps, is its most general use: as, for instance, in Horace and Juvenal. ↩
Alterius = heteron which in the New Testament is = to "neighbour" in Rom. xiii. 8, etc. [Our author must have borne in mind Cicero's beautiful words--"Etenim omnes artes quae ad humanitatem pertinent habent quoddam commune vinculum," etc. Pro Archia, i. tom. x. p. 10. Ed. Paris, 1817.] ↩
Quaestum. Another reading is "questum," which would require us to translate "plaint." ↩
"Quorum manus non ignorantium," i.e., "the hands of whom not unwitting;" which may be rendered as above, because in English, as in the Latin, in adjective "unwitting" belongs to the "whose," not to the "hands." ↩