20.
Von Golgatha bis wo das Kreuz gefunden ist sind fünfzig Schritt. In der Kirche Constantins, welche sich anschliesst an das Grabmal und an Golgatha, in dem Atrium der Kirche ist ein Gemach, wo das Kreuzholz verwahrt ist, das wir angebetet und geküsst haben. Auch den Titel, der zu Häupten des Herrn gesetzt war, auf dem geschrieben stand: dies ist der König der Juden, habe ich gesehn, in der Hand gehalten und geküsst. Dies Kreuzholz ist von Nussbaum. Wenn das heilige Kreuz zur Anbetung aus seinem Gemach in Procession getragen wird und in das Atrium, in dem die Anbetung stattfindet, kommt, so erscheint im selben Augenblick am Himmel ein Stern, kommt über die Stelle, wo das Kreuz seinen Aufenthalt hat und steht während der Anbetung über ihm. Es wird Oel herbeigebracht zur Segnung, kleine1 Flaschen. Im Augenblick, wo das Kreuz den Rand der Flasche berührt, sprudelt das Oel sofort heraus, und wenn sie nicht schnell geschlossen wird, ergiesst es sich ganz nach aussen. Wenn das Kreuz an seinen Ort zurückkehrt, zieht sich auch der Stern zurück; später, wenn das Kreuz wieder verschlossen ist, erscheint der Stern nicht ferner. Auch ist dort der Schwamm und das Rohr, von dem man im Evangelium liest, von welchem Schwamm wir Wasser getrunken haben, und der Onyxkelch, den er beim Male segnete, und viele andere wirkende Gegenstande. An einem darüber gelegenen Ort befindet sich der Spiegel2 der S. 47 seligen Maria, ihr Gürtel und die Binde, die sie um den Kopf trug, und sieben Marmor-Sessel der Aeltesten.
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Für mediae ist modicae vermuhtet vgl. 28, 9. ↩
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Species, das auch p bietet, Aussehen oder Gestalt müsste etwas anderes sein als imago, das der Verf. sonst gebraucht c. 23. 24, aber was? Daher wird die Vermuthuüg, er habe parallel mit den andern Gegenständen specillum oder auch speculum geschrieben, nicht zu kühn sein. ↩