46.
Wiederum kommen wir nach Jerusalem, wo ich auch krank lange Zeit zuruckgeblieben bin. Deutlichst auf Augengewähr sah ich im Gesicht die selige Euphemila und den seligen Antonius, wie sie kamen und mich heilten. Von Jerusalem fortgehend, stieg ich nach Joppe hinunter; hier liegt die heilige Tabitha oder Dorcas. Dann kam ich nach Caesarea Philippi, das Stratonsthurm oder auch Caesarea Palaestinae heisst, wo der heilige Pamphilus, der heilige Procopius, der heilige Cornelius ruhen, von dessen Bett wir Segen schöpften. Ebenfalls stiegen wir durch Galilaea und kamen nach Damascus. Hier ist ein Kloster, zwei Meilen entfernt, wo der heilige Paulus bekehrt wurde, und die Strasse, welche die gerade genannt wird, an welchem Orte viele Wunderwirkungen stattfinden. Dann kamen wir nach Heliopolis und von dort nach Emiza, wo das Haupt des heiligen Johannes des Taufers sich befindet, das1 in ein gläsernes Fass gethan ist und das wir S. 62 in dem Fasse mit unsern Augen gesehen und verehrt haben. Von dort Städte, nämlich Larissa Aristosa (Rastan) und Epiphania passierend, kamen wir in die sehr ansehnliche Stadt Apamea, in der der ganze Adel der Syrer ist.
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Das Genus des relativen Satzes im Text kann nach stilistischen und historischen Gründen nur die gewöhnliche Entstellung der Vulgärsprache sein; gemeint ist das Haupt. Zu Wilibalds (p. 21 Tobl.; Itin. p. 258) Zeit um 720 war es nicht mehr in Emesa, obgleich einst lange dort bewahrt. Es wird eben das Exemplar gewesen sein, das den Ruhm der Johanneskirche und der grossen Moschee in Damaskus ausmacht, wohin es bald nachdem der Verfasser es sah, übergeführt sein dürfte. Wenn Theophanes p. 362 P 665 B eine Translation in das Jahr der Welt 6252 = 752 der σάρκωσις; setzt, so will er offenbar von der durch Marcellus beschriebenen s. g. secunda inventio reden, die 763 Seleuc. = Febr. 452 Chr. gesetzt wird, (Acta SS. 24 Jun. p. 723 vgl. 729) und begeht eine starke chronologische Verwechselung. ↩