XXIX. (Nr. 51.) An Bischof Crispinus von Kalama
S. 192 Geschrieben im Jahre 399 oder 400.
An den donatistischen Bischof Crispinus1 von Kalama.
Inhalt.
Crispinus hatte sich gerühmt, er wolle Augustinus noch widerlegen. Augustinus nimmt ihn beim Worte und legt ihm verschiedene Schwierigkeiten vor, die sich aus dem donatistischen Standpunkte des Crispinus ergeben. Wie kommt es denn, so fragt er, daß sie so unversöhnlich gegenüber dem angeblichen Verbrechen der Auslieferung der heiligen Bücher und Geräte sind, während sie doch dem Felicianus und dem Prätextatus das Verbrechen des Schismas an ihrem eigenen Schisma so leicht vergeben hatten? Warum sind sie gegen die Anhänger des Maximianus mit Hilfe der weltlichen Gewalt eingeschritten, da sie es doch den Katholiken zum schweren Vorwurfe machten, wenn sie ebenso handelten? Wie kommt es endlich, daß sie die Taufe der Maximianisten anerkennen, die Taufe der Katholiken aber als ungültig betrachten?
Wie aus Brief 105 hervorgeht, hat dieser Crispinus seinem katholischen Amtsbruder Possidius nach Art der Straßenräuber nachgestellt und sich vor dem Prokonsul durch Bestechung vor der Strafe bewahrt. ↩
