XLIX. (Nr. 111.) An Viktorianus
Geschrieben im November 409.
Seinen geliebtesten und teuersten Herrn, Bruder und Mitpriester Viktorianus grüßt Augustinus im Herrn.
Inhalt.
Der nicht näher bekannte Adressat hatte sich an den heiligen Augustinus mit der Frage gewandt, was jenen zu antworten sei, die es unerklärlich finden, daß Diener S. 453 und Dienerinnen Gottes in die Hände der Barbaren fallen und von diesen mißhandelt werden. Der heilige Augustinus weist demgegenüber darauf hin, daß solche Leiden von Christus vorhergesagt sind und zur Prüfung der Gerechten und zur Strafe der Bösen stattfinden; insbesondere weist er hin auf das Gebet Daniels und auf die drei Jünglinge, die in den Feuerofen geworfen wurden. Hinsichtlich der hinweggeschleppten gottgeweihten Jungfrauen betont er, daß selbst die leibliche Keuschheit durch gewaltsam erlittene Notzucht nicht verloren geht.
