XXXII. (Nr. 54.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Erstes Buch.
S. 208 Geschrieben im Jahre 400.
Antwort auf die Fragen des Januarius.
Erstes Buch.
Seinen geliebtesten Sohn Januarius grüßt Augustinus im Herrn.
Inhalt.
Der Brief enthält allgemeine Bemerkungen über kirchliche Gebräuche; Anlaß dazu bieten die Anfragen des Januarius. Augustinus unterscheidet drei Gattungen von Gebräuchen: 1) Dinge, die durch die Heilige Schrift befohlen sind und zur Glaubens- und Sittenlehre gehören; 2) Gebräuche, die in der ganzen Kirche herrschen; 3) Lokalgewohnheiten. Hinsichtlich dieser stellt er den Satz auf, daß man sich ihnen fügen solle, wenn man sich an dem betreffenden Orte befinde; man solle sich aber hüten, die einen vor den anderen zu begünstigen, wenn nicht Glaubens- oder Sittenswahrheiten dabei auf dem Spiele stünden. Im einzelnen werden besprochen der Gebrauch, täglich zu kommunizieren, der Gebrauch, an den Donnerstagen in der Faste zu baden und das Fasten zu mildern, der Gebrauch, am Gründonnerstag erst nach dem Essen die heilige Kommunion zu empfangen1.
Aug. Retract. II 20: Libri duo, quorum est titulus ,ad inquisitiones Januarii’ multa de sacramentis continent disputata... quorum librorum prior epistula est; habet quippe in capite, quis ad quem scribat; sed ideo inter libros adnumeratur hoc opus, quoniam sequens, qui nomina nostra non habet, multo est prolixior et in eo multo plura tractantur. Zum Inhalte vgl. weiter ebendort II 25. ↩
