Übersetzung
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. Lassen sich nach der Sündflut in der Zeit von Noe bis Abraham Familien von Gottesmenschen nachweisen?
Band 16, S. 872 Es hält schwer, aus den Angaben der Schrift mit völliger Klarheit ausfindig zu machen, ob sich in der Zeit nach der Sündflut die Spuren des sich entwickelnden heiligen Staates fortsetzten oder ob sie sich in den hereinbrechenden Zeiten der Gottlosigkeit so gänzlich verloren, daß es unter den Menschen keinen einzigen Verehrer des einen wahren Gottes mehr gab. Denn nach Noe, der mit Gemahlin und drei Kindern und ebenso vielen Schwiegertöchtern durch die Arche von der Verheerung der Sündflut gerettet zu werden verdiente, finden wir in den kanonischen Büchern bis herab zu Band 16, S. 873Abraham niemand, dessen Gottseligkeit durch Gottes Mund ausdrücklich gerühmt würde; nur daß Noe zwei seiner Söhne, Sem und Japheth, durch prophetischen Segen auszeichnet, wobei er in ferner Zukunft liegende Dinge schaute und vorhersah. So hat er auch seinen mittleren Sohn, d. i. den, der jünger war als der Erstgeborene und älter als der jüngste, ob dessen Sünde wider den Vater zwar nicht in eigener Person, sondern in dessen Sohne, seinem Enkel, verflucht mit den Worten1: „Verflucht sei Chanaan, der Bube; Knecht wird er sein seinen Brüdern“, Chanaan war der Sohn jenes Cham, der die Blöße seines Vaters nicht nur nicht zugedeckt, sondern selbst verraten hatte. Wenn daher Noe im Anschluß daran den Segen über seinen Ältesten und seinen Jüngsten ausspricht und sagt2: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, und Chanaan soll sein Bube sein; ausbreite Gott Japheth, und er wohne in den Häusern Sems“, so ist das ebenso prophetischen Sinnes voll und mit prophetischem Schleier verhüllt wie bei Noe selbst die Pflanzung des Weinberges, die Berauschung an dessen Frucht, die Entblößung im Schlafe und was sonst noch dabei geschah und aufgezeichnet wurde.
Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput I: An post diluuium a Noe usque ad Abraham aliquae familiae secundum deum uiuentium reperiantur.
Post diluuium procurrentis sanctae uestigia ciuitatis utrum continuata sint an intercurrentibus inpietatis interrupta temporibus, ita ut nullus hominum ueri unius dei cultor existeret, ad liquidum scripturis loquentibus inuenire difficile est, propterea quia in canonicis libris post Noe, qui cum coniuge ac tribus filiis totidemque nuribus suis meruit per arcam uastatione diluuii liberari, non inuenimus usque Abraham cuiusquam pietatem euidenti diuino eloquio praedicatam, nisi quod Noe duos filios suos Sem et Iapheth prophetica benedictione commendat, intuens et praeuidens quod longe fuerat post futurum. unde factum est etiam illud, ut filium suum medium, hoc est primogenito iuniorem ultimoque maiorem, qui peccauerat in patrem, non in ipso, sed in filio eius suo nepote malediceret his uerbis: maledictus Chanaan puer, famulus erit fratribus suis. Chanaan porro natus fuerat ex Cham, qui patris dormientis nec texerat, sed potius prodiderat nuditatem. unde etiam quod secutus adiunxit benedictionem duorum maximi et minimi filiorum dicens: benedictus dominus deus Sem, et erit Chanaan puer illius; latificet deus Iapheth, et habitet in domibus Sem, sicut ipsa eiusdem Noe et uineae plantatio et ex eius fructu inebriatio et dormientis enudatio, et quae ibi cetera facta atque conscripta sunt, propheticis sunt grauidata sensibus et uelata tegminibus.