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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 61

Zweiter Artikel. Es giebt vier Kardinaltugenden.

a) Das scheint nicht. Denn: I. Die Klugheit leitet die anderen Tugenden. Was aber leitet, ist hauptsächlicher. Also sie allein ist Kardinaltugend. II. Die hauptsächlichen Tugenden sind moralische. Zur moralischen Thätigkeit aber werden wir hinbezogen durch die praktische Vernunft und das rechte Begehren. Also bedarf es nur zweier Kardinaltugenden. III. Unter mehreren Tugenden ist immer die eine hauptsächlicher wie die andere. Um aber eine Kardinaltugend zu sein, bedarf es nicht dessen, daß sie allen anderen Tugenden voransteht; sondern nur einigen. Also giebt es mehr Kardinaltugenden wie vier. Auf der anderen Seite sagt Gregor der Große (2. moral 49.): „In vier Tugenden steigt empor der ganze Bau der guten Wirksamkeit.“

b) Ich antworte; die Zahl verschiedener Dinge kann genommen werden entweder nach den bestimmenden Formalprincipien oder nach den bestimmbaren Subjekten oder Trägern der Formen. Auf beide Weise finden sich vier Kardinaltugenden. Denn das bestimmende Formalprincip für die Tugend ist das gemäß der Vernunft bemessene Gut. Und dieses kann genommen werden, entweder insofern es in der Erwägung der Vernunft selbst besteht; — und so ist die Tugend der Klugheit; dann insofern die Vernunft sich damit befaßt, andere Vermögen zu ordnen; — und so ist dieses Gute entweder auf die Thätigkeiten gerichtet; das ist die Gerechtigkeit; oder auf die Leidenschaften und zwar insofern die Leidenschaft entweder antreibt zu etwas Vernunftwidrigen, das wird zurückgedrückt durch die Mäßigkeit; oder insofern die Leidenschaft abzieht vom Vernunftgemäßen, da wird der Mensch gefestigt durch die Stärke. Und ähnlich ergeben sich vier solcher Tugenden, wenn die Träger oder Subjekte der Tugenden in Betracht kommen: Da ist 1. das Vernünftige dem Wesen nach, was vollendet wird durch die Klugheit; 2. das Vernünftige dem Anteilnehmen nach an der Bestimmung der Vernunft und zwar der Wille, als Sitz der Gerechtigkeit; 3. die Begehrkraft als Sitz der Mäßigkeit; 4. die Abwehrkraft als Sitz der Stärke.

c) I. Die Klugheit steht allerdings an der Spitze von allen; aber jede von den anderen ist die hauptsächliche in ihrer Seinsart. II. Das Vernünftige dem Anteilnehmen nach zerfällt in drei Vermögen. III. Alle anderen in etwa hauptsächlichen Tugenden lassen sich zurückführen auf diese vier.

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