11.
Ich bin überzeugt, daß ihm all diese Güter durch die Gnaden zuteil wurden, die ihm der Herr im Gebete erwiesen. Und diese Gnaden waren keine unechten; denn der Herr hat dies schon einigemal in den Verfolgungen zeigen wollen, die jener, überzeugt von der Wahrheit des Verdienstes, das man sich durch solche Leiden erwirbt, standhaft ertragen hat. Ich hoffe zur Allmacht des Herrn, daß durch ihn einigen seiner Ordensbrüder, ja dem Orden selbst noch viel Gutes zuteil werde. Dies beginnt schon jetzt sich zu zeigen. Es sind mir außerordentliche Visionen zuteil geworden; und der Herr hat mir über ihn, über den schon erwähnten Rektor aus der Gesellschaft Jesu und über zwei andere Religiosen aus dem Orden des heiligen Dominikus einige sehr staunenswerte Dinge mitgeteilt. Von letzteren in es besonders einer, dessen Fortschritt im geistlichen Leben in Wirklichkeit gezeigt hat, was mir vom Herrn in betreff seiner war geoffenbart worden. Aber ich will von den vielen Offenbarungen bezüglich seiner nur eine anführen. Einmal war ich mit ihm in einem Sprechzimmer, und meine Seele und mein Geist gewahrten eine so brennende Liebe in seinem Herzen, daß ich bei der Erwägung der Wundertaten Gottes, der in so kurzer Zeit eine Seele zu einem so erhabenen Stande erhoben hatte, vor Staunen fast außer mich geriet. Zugleich wurde ich tief beschämt, als ich sah, mit welcher Demut er mich anhörte, was ich ihm über das Gebet sagte; ich hatte nämlich selbst so wenig Demut und wagte es, mit einem solchen Manne in dieser Weise zu sprechen. Der Herr hat es wohl geduldet wegen meines großen Verslangens, ihn recht große Fortschritte machen zu sehen. Die Unterredung mit ihm war mir von so außerordentlichem Nutzen, daß es mir vorkam, als entzünde sich dadurch in meiner Seele ein neues Feuer der Sehnsucht, dem Herrn wieder von neuem zu dienen.
