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S. 58 Vom Berg Sina nach der Stadt Arabia, die Aila genannt wird, sind acht Tagereisen. In Aila landet das Schiff aus Indien mit verschiedenen Aromen. Uns aber schien gut durch Aegypten zurückzukehren und wir kommen in die Stadt Phara, wo Moses mit Amalek kämpfte, wo eine Kapelle ist, deren Altar auf den Steinen steht, welche dem Moses, als er an eben diesem Ort betete, untergelegt wurden (Ex. 17, 12). Die Stadt ist befestigt mit Mauern aus Ziegelsteinen, der Ort sehr unfruchtbar, ausser (wo) Wasser und Palmen (sind).1 Die Stadt hat einen Bischof; und Weiber mit Kindern uns entgegenkommend, in den Händen Palmen und Flaschen mit Rettigöl,2 salbten, uns zu Füssen fallend, unsere Fusssohlen und Häupter, indem sie in aegyptischer Sprache die Antiphon sangen: Gesegnet ihr vom Herrn und gesegnet eure Ankunft; Hosianna in der Höhe. Dies ist das Land Midian und von den Einwohnern der Stadt wird gesagt, dass sie von dem Stamm Jethro's, des Schwiegervaters Mosis, abstammen.
Achtzig3 Stationen thun zum allgemeinen Besten Kriegsdienste; sie empfangen mit ihren Frauen auf Staatskosten von Aegypten aus Lebensmittel und Kleidung, und haben keine (Land)arbeit; denn sie können sie dort nicht einmal haben, weil alles Sand ist. Ausser einzelnen Tagen (?) haben sie jeder eine saracenische Stute. Sie streifen, Futter, Stroh und Gerste auf Staatskosten empfangend, auf diesen durch die Wüste zum Schutz der Klöster und Einsiedler wegen der Nachstellungen der Saracenen, aber ohne dass die Saracenen durch die Furcht vor ihnen beunruhigt würden. Von der Stadt sich entfernend schliessen sie die Thüren ab und nehmen die Schlüssel mit sich, und die welche innerhalb sind, thun S. 59 gleiches wegen der Nachstellung der Saracenen, weil sie nicht haben, wohin sie hinausgehn sollten ausser Himmel und Sand.
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Tuch's Conjectur fertilis wird durch den jetzt sich ergebenden vollständigen Text überflüssig. ↩
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rafano oleo ist die auch durch die ältesten Handschriften von β bestätigte Lesart. Es fragt sich indessen, ob rafanοleo als Nach- bildung von ῥαφανέλαιον, das der Verf. ja griechisch nennen hörte, nicht den Vorzug verdient. ↩
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Die Stelle ist übersetzt von J E B MAYOR im ersten Anhang zu Palmers Desert of Exodus 1871. II 532, deutsche Uebersetz. S. 418, aber, da nach dem früheren Text, natürlich unbefriedigend. Auch jetzt, obschon die Hauptsache klar ist, bleibt mancher kleinere Anstoss. Besonders ist praeter singulos dies nicht zu verstehn. MAYOR wollte per lesen: daily, aber die Pferde mussten sie doch ein für allemal haben. Auch praeterea zu lesen hilft nicht viel ; die Schwierigkeit liegt in dies. ↩