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Eine schöne Ordnung hat Gott für diese unsere jährlichen Feste eingeführt, die wir in einer gewissen geordneten Reihenfolge in diesen Tagen bereits begingen und wieder S. 400 begehen. Wir halten aber für unsere geistigen Feste die Ordnung ein, welche auch der große Paulus uns gelehrt hat, der von oben die Kenntniß dieser Dinge besaß. Er sagt nämlich, daß den ersten Rang die Apostel und Propheten einnehmen, den nächsten die Hirten und Lehrer.1 Es stimmt also mit dieser Reihenfolge des Apostels die Ordnung der Feste des Jahres überein. Doch zähle ich das erste nicht zu den übrigen. Denn die Gnade in der göttlichen Erscheinung des eingebornen Sohnes, die in der Geburt aus der Jungfrau der Welt widerfahren ist, ist nicht einfach ein heiliges Fest, sondern das heilige der heiligen und das Fest der Feste. Wir wollen also die weiter folgenden aufzählen. Zuerst also eröffneten uns die Apostel und Propheten den geistigen Festreigen. Denn eben diese haben ja die zwei Gnadengaben, den apostolischen Geist und den des Prophetenthums. Es sind aber folgende: Stephanus, Petrus, Jakobus, Johannes, Paulus. Nach diesen bringt uns hierauf seine Ordnung einhaltend dieses Fest der Hirt und Lehrer. Wer ist dieser? Ich will den Namen sagen, oder es genügt die Gnade statt des Namens, um den Mann anzuzeigen. Denn wenn du von einem Lehrer und Hirten nach den Aposteln hörst, so erkennst du gewiß den Hirten und Lehrer nach den Aposteln. Diesen meine ich, das Gefäß der Auserwählung, den in Leben und Wort erhabenen Basilius, den Liebling Gottes von Geburt an, der seinem Betragen nach von Jugend auf ein Greis war, der wie Moses in jeder Weisheit heidnischer Wissenschaft unterrichtet war[,]2 der in den heiligen Schriften von Kindheit an bis zu seiner Vollendung Nahrung, Wachsthum und Reife fand. Daher unterrichtet er alle Menschen in jeder Weisheit, sowohl in der göttlichen als profanen. Und indem er sich wie ein gewandter Kämpfer mit beiden Gattungen der Wissenschaft gegen die Gegner rüstet, schlägt er mit beiden die Widersacher. Denn er übertrifft in jeder S. 401 Die, welche in der einen oder andern gegen die Wahrheit stark zu sein glauben, und streckt die Häretiker, die sich auf die Schrift stützen, durch die Schrift zu Boden, die Heiden aber umstrickt er mit ihrer eigenen Wissenschaft. Der Sieg über die Gegner hat aber nicht den Fall, sondern die Auferstehung der Besiegten bewirkt. Denn die von der Wahrheit besiegt wurden, errangen Sieg und Krone über den Irrthum und die Lüge.
