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Und als im weiteren Verlauf der Zeit die Israeliten in anarchischem Zustande und in der Verwirrung der Volksherrschaft krankhaft danieder lagen, erschien Samuel, hielt durch sein Ansehen die Untergebenen nieder, drängte sie von der Verbindung mit den Fremden zurück, wandelte die Anarchie in ein königliches Regiment um, vereinigte die fremden Stämme zu einem Ganzen und führte die königliche Herrschaft gesetzlich ein. Als hierauf viele Menschenalter später jener Achab, der Sklave seines Weibes, sowohl selbst in seiner Unterwürfigkeit unter das üppige Weib von den väterlichen Gesetzen abfiel, als auch, da dieses ihn zur Verirrung des Götzendienstes verleitet hatte, mit sich zugleich das israelitische Volk in den Abfall fortriß, da läßt Gott den Elias erscheinen, der durch seine heilende Kraft der Größe der Krankheit der Menschen das Gleichgewicht hielt, einen Mann, der die Pflege des Körpers vernachlässigte, von rauhem Äussern, umschattet von seinem natürlichen reichen Haare, zurückgezogen in seinem Leben, ehrwürdig anzuschauen mit dem ernsten Gesichtsausdruck und dem eingezogenen Blicke, mit einem Ziegenfell so viel von seinem Körper bedeckend, als der Anstand zu verhüllen erheischt, den übrigen Theil aber der Witterung preisgebend, ohne sich um den Wechsel von Hitze und Kälte zu kümmern. Dieser erscheint dem Volke und züchtigt zuerst Israel mit der Geißel des Hungers,1 indem er wie mit einem Züchtigungswerkzeuge die Ausschreitung des Volkes mit dieser Plage bestraft. Hierauf heilt er auch mit dem göttlichen Feuer, das beim Opfer entstand,2 die Krankheit des Götzendienstes.
S. 404 Dann erscheint nach ihm in viel späterer Zeit jener Andere, der im Geist und in der Kraft des Elias einherging3 und aus Zacharias und Elisabeth das Licht der Welt erblickt hatte und durch seine Predigt das ganze Volk in der Wüste um sich sammelte, der die Befleckung mit dem Blute der Propheten, die vielfältigen Verunreinigungen und die mannigfachen Bande der Sünde, mit denen damals das ganze Volk nach Art der Schuhe gebunden war, der Das alles mit der Predigt der Buße löste und im reinigenden Wasser des Jordan wusch und so zeigte, daß er in keinem Punkte Denen in den göttlichen Dingen nachstand, die ihm auf dem Wege der Tugend vorausgegangen waren.
Wie, wurde etwa nach Diesem ein Paulus, welcher der Zeit nach später war, gehindert, den höchsten Gipfel göttlicher Vollkommenheit zu ersteigen? Wurde er nicht sogleich Liebhaber der göttlichen Schönheit, die in seine Augen strahlte, da kaum die Schuppen von seinen Augen gefallen waren,4 das Zeichen der Umhüllung des Herzens, die das Sehorgan der Seelen der Juden umgibt und sie gegen die Wahrheit blind macht? Wurde er nicht, sobald er im mystischen Bade den Schmutz der Unwissenheit und des Truges abgelegt hatte, sogleich in seiner Natur in einen göttlicheren Zustand umgeschaffen, und lebte er nicht, nachdem er gleichsam diese dichte und fleischliche Umhüllung abgelegt hatte, geradezu im innersten himmlischen Heiligthum, nicht beschwert von der Last des Leibes, und drang er nicht in die göttliche Pflanzung des Paradieses und wurde dort in die unaussprechliche Geheimnisse von der Wahrheit eingeweiht5 und nahm von daher die Kraft der Rede zum Gehorsam des Glaubens unter allen Völkern?6 Und so wird er fast der Vater des ganzen Erdkreises und bringt durch die geistigen S. 405 Geburtswehen Die an’s Licht, welche in Christus durch ihn zur Frömmigkeit gebildet werden.
