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Neue Geschichte (BKV)
Sechstes Kapitel. Prokopius besteigt den Thron, und hat Glück in Bithynien.
[J. 365.] 1. Als nun großes Getümmel durch die ganze Stadt entstund, und niemand wegen S. 11 der unerwarteten Unternehmung sich recht besinnen konnte, was er thun sollte: so beschloß Prokopius, sich vor dem Volke noch zu verbergen, und glaubte, wenn er dieses thue, seine Herrschaft zu befestigen. 2. Er nahm den Cäsarius, den die Kaiser zum Stadtpräfekte ernannt, und den Nebridius, dem sie nach dem Salustius die Präfektur der Leibwache übergeben hatten, gefangen, und zwang sie, was ihm gut dünkte, an die Unterthanen zu schreiben. 3. Er verwahrte jeden besonders, und verhinderte sie dadurch, einander Entwürfe mitzutheilen. 4. Nach diesen Anstalten zog er nun glänzend gegen den Palast, bestieg den Rednerstuhl vor dem Hofe, erfüllte alles mit Hofnungen und reichlichen Versprechungen, und trat nun ein, um andere Sachen zu besorgen.
5. Die beiden Kaiser hatten eben die Heere getheilt. Daher beschloß Prokopius, zu den Soldaten, die in Unordnung waren, und nach irgend einem Befehle der Kaiser Ort mit Orte wechselten, Abgeordnete zu schicken, um so viele, als sie konnten, auf seine Seite zu ziehen. 6. Dadurch, daß er sowohl ihnen, als den Anführern Geld austheilte, gelang es ihm leicht: es sammelte sich eine ansehnliche Menge, und rüstete sich öffentlich zum Angriffe. 7. Daher sandte er den Marcellus mit Mannschafft nach Bithynien, um den Serenianus und die bei ihm befindlichen kaiserlichen Reiter zu überfallen, in der Hofnung, sie zu Grunde zu richten. 8. Sie flohen nach Kyzikus: S. 12 Marcellus aber nahm die Stadt ein, nachdem er zu Wasser und zu Lande gesiegt hatte. Serenianus entfloh, und begab sich nach Lydien, wurde aber ergriffen und getödtet.
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Histoire Romaine
6.
La surprise avait rendu la confusion si étrange, que personne n’était capable de prendre aucun conseil. Procope crut que, pour faire réussir son entreprise, il fallait qu’elle demeurât encore quelque temps cachée. C’est pourquoi s’étant saisi de Césure, gouverneur de la ville, et de Nébridius, préfet du prétoire, il les garda séparément, de peur qu’ils ne communiquassent ensemble, et les obligea d’écrire aux provinces ce qu’il voulut. Après cela, il se rendit en palais dans un magnifique équipage, monta sur te trône, remplit tout le monde de promesses et d’espérance. Comme il n’y avait pas longtemps que les troupes avaient été partagées entre les deux empereurs, et qu’elles marchaient encore pour se rendre aux quartiers qui leur avaient été assignés, il tâcha de les attirer par argent à son parti, ce qui ne lui fut point difficile. Ayant donc formé un corps d’araire, il le donna à Marcel, avec ordre d’aller attaquer Sérénien et la cavalerie qu’il commandait. Cette cavalerie s’étant retirée à Cyzique, Marcel l’y assiège par mer et par terre, et réduisit la ville, prit Sérénien en Lydie, où il s’était enfui, et le fit mourir.