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Neue Geschichte (BKV)
Acht und dreißigstes Kapitel. Ankunft der Prothinger (Grüthunger) am Ister, und Anstalten des Promotus gegen sie.
1. Was nun, von jener Zeit an bis izt, das Römische Reich für ein Schicksal hatte, wird S. 65 die Erzählung der einzelnen Begebenheiten lehren.
[J. 386.] 2. Um diese nämliche Zeit erschien ein Skythisches Volk jenseit des Ister, das allen dortigen Anwohnern unbekannt war. Die Barbaren der Gegend nannten sie Prothinger.1 3. Da ihrer eine große Menge, und sie hinreichend bewaffnet war, und überdies durch Stärke sich auszeichneten, so bahnten sie sich leicht einen Weg mitten durch die Barbaren, kamen bis an den Ister, und verlangten, man solle ihnen den Uebergang gestatten. 4. Promotus aber, dem die Anführung in jenen Gegenden anvertraut war, breitete sein Heer, so weit er konnte, am Ufer des Stroms aus, und verwehrte den Barbaren den Uebergang. Bei diesen Anstalten gerieth er auf einen noch andern Entwurf. 5. Er berief einige, welche die Sprache der Barbaren verstunden, und denen er trauen zu dürfen glaubte. Diese schickte er ab, um mit den Barbaren Unterhandlungen wegen Verrätherei zu pflegen. Sie verlangten, um ihnen den Römischen Feldherrn nebst seinem Heere in die Hände zu liefern, eine große Belohnung. 6. Ob nun gleich die Barbaren erwiederten, sie seyen nicht im Stande, sie so ansehnlich zu S. 66 belohnen, so beharrten die Abgeordneten des Feldherrn, um ihren Antrag nicht verdächtig zu machen, doch auf dem ersten Antrage, und versicherten, sie könnten sich ihre Belohnung nicht im geringsten schmälern lassen. 7. Endlich wurden sie wegen einer gewissen Summe einig, und der Vertrag wegen der Verrätherei in der Stille gemacht, auch beschlossen, daß die Verräther alsbald einen Theil ihrer Belohnung, erhalten, das übrige aber bis zum Zeitpunkte des Sieges aufgehoben werden solle. 8. So bald sie nur die Art der zu gebenden Zeichen und die Zeit festgesetzt hatten, wo die Verrätherei auszuführen sey, meldeten sie dem Feldherrn die Abrede: in der kommenden Nacht werden die Barbaren das Werk unternehmen, und den Uebergang gegen das Römische Heer versuchen. 9. Die Barbaren ließen den blühendsten Theil ihrer Macht in eine Menge von Kähnen2 steigen, und befahlen ihnen, zuerst überzusetzen, und die Soldaten im Schlafe zu überfallen — nach ihnen sollten diejenigen folgen, die jenen an Stärke am nächsten kämen, um die ersten zu unterstützen, welche den Angriff anfiengen; endlich alle übrigen, die wegen ihres Alters S. 67 keine Dienste thun können,3 sich dann erst zeigen, wenn die Unternehmung geglückt sey.
Daß, statt Προδίγγους [Prodingous], Γροδόγγους [Grodongous] zu lesen ist, und diese Greuthinger, Gruthinger, Truthunger, Vithunger etc. ein Theil der Ostgothen waren, haben die Gelehrten sehr wahrscheinlich gemacht, oder vielmehr entschieden. ↩
Canots nennt sie Gibbon, und glaubt diesen indischen Namen, der einzelne in Form eines Boots ausgehöhlte Bäume bezeichnet, hier anwenden zu dürfen. Claudian (auf das 4. Kons. des Honor. V. 624.) zählt 3000 solcher Canots. ↩
Die Alten, die Weiber und Kinder. ↩
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Histoire Romaine
38.
Il parut en ce temps-là des Scythes appelés Grothinges, qui avaient été inconnus jusque alors. Ces peuples s’étant assemblés en grand nombre, et ne manquant ni d’armes ni de courage, s’avancèrent jusqu’au bord du Danube, et demandèrent qu’on leur permit de le traverser. Promotus, qui commandait les troupes de ce pays-là, les rangea sur le bord, pour en défendre le passage. Non content de cela, il choisit des personnes fidèles qui savaient la langue de ces barbares, pour aller offrir de leur livrer le général de l’armée romaine, moyennant une grande récompense. Les Barbares ayant répondu qu’il n’était pas en leur pouvoir de donner ce qu’ils demandaient; ceux que Promotus avaient envoyés, pour trouver plus de créance, et pour ne se pas rendre suspects, persistèrent quelque temps dans leurs demandes, puis s’étant un peu relâchés, ils convinrent enfin du prix de la trahison, dont partie leur fut payée sur-le-champ, et le reste leur fut promis après la victoire. Lorsque le temps de l’exécution fut pris, ils avertirent le général de l’armée romaine que les Barbares devaient passer le fleuve la nuit suivante. Ayant donc mis en effet leurs meilleures troupes sur quantité de petits vaisseaux, ils commandèrent aux plus avancés de passer les premiers et d’attaquer les Romains pendant qu’ils étaient encore accablés de sommeil, ils donnèrent ordre à d’autres qui étaient au second rang, de passer ensuite pour soutenir les premiers, et enfin à ceux qui étaient moins capables de servir, devenir prendre part à la victoire, bien qu’ils n’en eussent point eu au péril du combat.