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Neue Geschichte (BKV)
Zwanzigstes Kapitel. Ankunft der Hunnen — Uebergang der Gothen über den Ister — Schändliches Betragen der Officiere des Valens.
1. Den Kaiser Valens aber umgaben mancherlei Kriegsstürme von allen Seiten. 2. Die Städte in Lykien und Pamphylien verheerten die Isaurer, von einigen Pisidier, von andern Solymer, von S. 32 noch andern die Bergkilikier genannt. — Das Zuverläßige werden wir angeben, wenn wir zur Erzählung von ihnen kommen. ― Der ummauerten Plätze konnten sie sich zwar nicht bemächtigen: in den offenen Gegenden aber plünderten sie alles. 3. Während der Kaiser noch zu Antiochia weilte, schickte er eine, wie er glaubte, hinreichende Macht gegen sie. Die Isaurier aber flüchteten sich mit all’ ihrer Beute in die rauhesten Gebürge, und die Soldaten konnten aus Sorgloßigkeit weder sie verfolgen, noch den Unfall der Städte lindern.
4. Unter diesen Auftritten erhub sich auf einmal ein barbarisches Volk, das, vorher unbekannt, izt plözlich erschien, über die Skythischen Völker am Ister1. Man nannte sie die Hunnen: man mag sie nun die königlichen Skythen heißen — oder waren sie ein am Ister wohnendes Volk, eine plattnasigte schwache Menschenart2 oder sind sie aus Asien nach Europa herübergekommen3. Denn S. 33 ich finde ausgezichnet [überliefert], daß durch den Schlamm, den der Lanais herabschwemme, der Kimmerische Bosporus verdämmt worden sey, und ihnen Gelegenheit gegeben habe, zu Lande aus Asien nach Europa überzugehen. 6. Diese rückten nun mit ihren Pferden, Weibern und Kindern und mit allem, was sie bei sich führten, herab. Ein ordentliches Standtreffen konnten und wußten sie nicht zu liefern — wie sollten sie’s können, da sie keinen festen Fuß auf die Erde zu setzen vermochten, und auf den Pferden lebten und schliefen? ― Dafür aber richteten sie durch ihre Schwenkungen, durch Anprellen, durch zu rechter Zeit gemachte Rückzüge, bey denen sie von den Pferden schießen, eine unermeßliche Niederlage unter den Skythen an. 7. Da nun dieses öfters geschahe, kam es mit den Skythen so weit, daß der Rest aus den Wohnungen, die sie hatten,4 eilte, sie den Hunnen zu S. 34 bewohnen überließ, floh, um an das jenseitige Ufer des Isters überzusetzen, mit aufgehobenen Händen flehete, der Kaiser möchte sie aufnehmen; und versprach, sie wollten die Pflicht standhafter und treuer Bundsgenossen erfüllen. 8. Die Befehlshaber, die über die Städte am Ister gesetzt waren, verwießen die Sache an den Kaiser, und Valens erlaubte, sie aufzunehmen, doch sollten sie zuvor die Waffen niederlegen. 9. Nun schifften die Tribunen und andere Soldatenanführer hinüber, um die Barbaren ohne Waffen auf die Römische Gränze herüber zu führen; thaten aber nichts, als daß sie wohlgestaltete Frauenzimmer aussuchten, schöne Knaben zum schändlichen Gebrauche haschten, oder sich Sklaven und Ackerleute verschafften. 10. Mit diesem’ allein beschäftigt, vergaßen sie, was zum gemeinen Besten diente. So kam der größere Theil, ohne daß sie es bemerkten, mit den Waffen herüber, und vergaß, sobald er den Römischen Boden betrat, seine flehende Bitte und den Eid. Daher wurde izt ganz Thrakien und Pannonien5 und das Land bis Makedonien und Thessalien hin, mit Barbaren erfüllt, die plünderten, was ihnen vorkam.
Gothen. ↩
Was hier Z. aus dem Herodot erzählen will, ist völlig mißverstanden. Denn Herodot redet von Pferden, und Z. glaubt, er schildere Menschen. ↩
Es ist bekannt, daß de Guignes es hauptsächlich ist, der den Ausgang der Hunnen von den Gränzen China’s an durch wahrscheinliche Gründe beweißt, und sie auf ihrem Zuge von da an bis an die Donau begleitet. Doch haben nicht alle Gelehrten diese Meinung angenommen. Heyne sagt zu dieser Stelle: de Hunnis consule historiam Guthr. T. XV. P. I. p. 187. seqq. ubi doctiss. vir Gebhardi sobrie et circumspecte attingit opinionem, Desguignii V. C. ab extremis Sinarum finibus Hun. nos repetentis, quam parum exploratam admisit, et historiae suae intexuit Gibbon. Vol. 2. p. 574. S. (Nach der Leipz. Uebers. B. 6. S. 309 f.) Reitemeier stimmt mit ein, und verweißt noch auf Belii Diss. de vera origine et eporta Hunnorum, Avarorum et Hungarorum in Pannonia. Lips. 1757. ↩
Statt: ὧν εἶχον ἐκστάντες ὀικήσεων [hōn eichon ekstantes oikēseōn] möchte ich lieber lesen: ὡς εἶχον ἐκστ. ὀικ. [hōs eichon ekst. oik.]. „Sie verließen, wie sie waren, ihre Wohnungen.“ Denn daß sie keine andere Wohnungen verlassen konnten, als die sie hatten, versteht sich von selbst. ↩
Der Herausgeber scheint Recht zu haben, daß hier, statt Pannonien, Mysien oder Mösien stehen sollte, da keiner der anderen Geschichtschreiber von der Plünderung Pannoniens durch die Gothen um diese Zeit rede; und wirklich kamen auch die Gothen damals nicht so weit hinauf, sondern stürmten mehr gegen Süden heran. ↩
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Histoire Romaine
20.
Valens était entouré de guerres de toutes parts. Les Isauriens, qu’on appelle tantôt Pisides, tantôt Solymes, tantôt Ciliciens montagnards, et dont nous parlerons plus amplement en son lieu, incommodaient extrêmement les villes de Lycie et de Pamphylie, et bien qu’ils ne pussent forcer les murailles, ils en ravageaient le territoire et les dépendances. L’empereur qui était encore alors à Antioche, ayant envoyé des troupes capables, à son avis, de les repousser, ils se retirèrent en diligence sur les montagnes les plus escarpées, sans que nos soldats eussent ni le courage de les poursuivre, ni aucun moyen de soulager les villes qu’ils avaient pillées.
Dans le même temps, une nation qui avait été inconnue jusqu’alors parut tout d’un coup, et attaqua les Scythes qui habitent au-delà du Danube. On les appelait Huns, soit qu’il faille les nommer Scythes Basilides, ou bien que ce soient ceux qu’Hérodote dit habiter le long du Danube, et être camus et peu vaillants; soit qu’ils aient passé d’Asie en Europe, car j’ai trouvé écrit dans quelques histoires que le Bosphore Cimmérien ayant été comme changé en terre par la quantité du limon que le Tanaïs traîne après lui, il leur donna un passage. Enfin, de quelque sorte que la chose soit arrivée, il est constant qu’ils partirent avec leurs chevaux, leurs femmes, leurs enfants et leur équipage, et qu’ils attaquèrent les Scythes qui habitent au delà du Danube. Ils ne savaient point combattre de pied ferme; car comment l’auraient-ils su, puisqu’à peine savaient-ils marcher, et qu’ils étaient tellement accoutumés à passer les jours et les nuits sur leurs chevaux, qu’ils y demeuraient durant leur sommeil. Faisant donc, tantôt des incursions et tantôt des retraites, et tirant incessamment, ils tuèrent une si prodigieuse quantité de Scythes, que ceux qui restèrent furent obligés de leur abandonner leurs maisons et de s’enfuir au bord du Danube, en tendant les mains et en suppliant l’empereur de les recevoir au nombre de ses alliés. Les gouverneurs des places ayant différé de leur faire réponse, jusqu’à ce qu’ils eussent appris son intention, il manda de les recevoir, après qu’on les aurait désarmés. Les officiers, au lieu de suivre cet ordre, ne firent rien autre chose que de choisir les plus belle femmes, et les enfants les mieux faits pour s’en servir dans leurs débauches, ou des hommes propres à les servir dans leurs maisons ou à labourer la terre. Les autres, ayant passé secrètement la rivière avec leurs armes, oublièrent à l’heure même leurs prières et leurs promesses, et se mirent à courir la Thrace, la Pannonie, la Macédoine et la Thessalie.