2. Zweites Gedicht über die Menschwerdung des Herrn.
Text: Bickell a. a. O. S. 32 ff. (Nr. 3), bei Bedjan a. a. O. S.805 ff. (Nr. 64). — Der handschriftliche Titel lautet: „Homilie gleichfalls vom seligen Mar Isaak über unsern Herrn und über den Glauben“. Der Dichter entschuldigt zu Beginn dieses gleichfalls gegen Eutyches gerichteten Gedichtes, ähnlich wie in der vorausgehenden Homilie, das kühne Unterfangen, über so erhabene Geheimnisse zu reden, durch den Hinweis auf die traurigen Zeitumstände, die ihn dazu drängen, und geißelt nach kurzer Klarlegung der zur Diskussion stehenden Glaubenswahrheit die allgemeine Lauigkeit im Kampfe gegen die Häresie. Den eigentlichen Kern des Ganzen bildet die Widerlegung des von den Eutychianern den Katholiken gestellten Dilemmas: Entweder hat der Sohn Gottes keine wirkliche menschliche Natur angenommen oder aber er ist von einem menschlichen Vater erzeugt worden. Im Anschluß daran wird dann das Verhältnis der beiden Naturen bei den wichtigsten Ereignissen im Leben des Herrn von der Empfängnis bis zum Tode näher ausgeführt und klar gelegt.
