Inhalt
“WIDER DIE WUCHERER“ (Psalm 14, 5) [Hebr. Ps. 15, 5]1
Inhalt: Ps. 14, 5 [Hebr. Ps. 15, 5] erheischt wegen seines lebenswichtigen Inhaltes und seiner praktischen Bedeutung ausführliche Erörterung. Verurteilung des Wuchers als eines Verbrechens — in der Schrift und aus rein menschlicher Erwägung. Arglist und erbarmungslose Ausbeutungssucht des Wucherers (c. 1). Des Entleihers Lage anfänglich scheinbar rosig, bald aber dornig. Warnung vor dem Entlehnen. Borgen macht Sorgen (c. 2). Lieber Entbehrung und Einschränkung, als Anleihen aufnehmen und damit der Ehre, Freiheit, des Frohsinns und des Restes seiner Habe verlustig gehen. Zinseszins eine schlimme Mißgeburt (c. 3). Geldaufnehmen schon unehrenhaft, meist Sache auf hohem Fuße Lebender, gibt Scheinreichtum und bringt unfehlbar wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ruin. Nicht Armut schändet, sondern Schuld (c. 4). Die Reichen sollen Geld ausleihen in der Hoffnung auf Gotteslohn. Zinsgeben und Zinsnehmen moralisch S. 361 verhängnisvoll. Zinsloses Geben läßt einmal ruhig sterben (c. 5).
Diese „Homilie“ steht unter den exegetischen Psalmen-Homilien des Basilius (Migne, PG. XXIX, 263—280). — Gregor von Nyssa gesteht in seiner Sittenrede „Gegen die Wucherer“ (MPG. XLVI, 433—452), seine Rede bleibe hinter der Homilie des Basilius soweit zurück, wie ein Ochsengespann hinter einem Gespann preisgekrönter Rosse. (Ebd. 433.) ↩
