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Auch pflegte er einen kleineren Becher, mit einer Mischung gefüllt, einem Weibe zu geben, damit sie die Eucharistie feiere, stand selbst daneben und hielt einen größeren, leeren in der Hand; und nachdem die Genasführte Eucharistie gefeiert hatte, nahm er den kleineren und goß ihn in den größeren und sprach, während er noch öfters den einen in den anderen goß, folgendermaßen dazu: „Die Gnade, die vor allem existiert, die unbegreifliche und unaussprechliche, möge deinen innerlichen Menschen erfüllen und möge in dir die Kenntnis von sich vermehren, indem sie das Senfkorn in die gute Erde legt“1. Mit solchen Worten machte er auf die Getäuschte und die Anwesenden Eindruck, und da nun der größere Becher sich aus dem kleineren füllte, bis er, übervoll, überlief, wurde er für einen Wundertäter gehalten. Dieses Kunststück haben wir gleichfalls in dem vorgenannten Buche2 beschrieben, indem wir zeigten, daß sehr viele Mittel, mit Flüssigkeiten vermischt, einen großen Zuwachs ergeben könnten, am meisten durch Mischung mit gewässertem S. 179 Wein. (Markus) bestrich heimlich einen leeren Becher mit der Salbe und wies ihn vor, als ob er nichts enthalte, goß aus dem kleineren Becher hinein und goß wieder zurück, während sich das Brausemittel durch Berührung mit der Flüssigkeit auflöste; so floß der Trank über und schwoll so lange, als die zugegossene Flüssigkeit bewegt wurde; so wirkte das Mittel. Wenn man nun einen solchen angeschwollenen Trank beiseite stellt, so wird er binnen kurzem auf sein natürliches Maß zurückgehen, da die Kraft des Mittels erlischt, während die Flüssigkeit zurückbleibt. Deswegen gab er den Anwesenden rasch zu trinken; die aber tranken es wie etwas Göttliches, wie eine Gottesgabe, mit Schaudern und Lust zugleich.
