2.
[Forts. v. S. 154 ] Da ist eine Quelle, der reines Wasser entströmt. Unten aber liegt Schmutz. Wühlt jemand den Schmutz auf, so wird die ganze Quelle verunreinigt. So auch die Seele, wenn sie in Unruhe versetzt und mit der Bosheit vermischt wird. Und eins wird Satan mit der Seele, die beide Pneumata sind, zur Unzucht oder zum Mord. Darum [heißt es]: „Wer sich an eine Hure hängt, ist ein Leib mit ihr“1. Aber zu anderer Zeit subsistiert die Seele selbständig für sich, bereut ihre Taten, weint und betet und gedenkt Gottes. Wie nun könnte die Seele dies tun, wenn sie immer in das Böse versenkt wäre? Satan will doch nie, daß die Menschen zur Buße gelangen. Denn er ist erbarmungslos. — Das Weib ist gemäß ihrer Verbindung mit dem Manne eins mit ihm. Zu anderer Zeit aber sind sie getrennt. Denn oft stirbt das eine von ihnen und das andere lebt. Solches gilt auch von der Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Sie werden [mit ihm] ein Geist. Denn „wer dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“2. Dies geschieht aber, wenn der Mensch von der Gnade selbst verschlungen wird.
